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Gruppenarbeit – Viel mehr als nur „Brainstorming“
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Published: | August 20, 2013 |
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Wer sich beim Titel dieses Workshops mit Schrecken an so manches Seminar im Studium oder aber an das eine oder andere Team-Meeting der Projektgruppe erinnert fühlt, in der Gruppenarbeit auf „Mind-Maps“ reduziert und im Rahmen dessen eine Tafel ohne Struktur mit willkürlichen Begriffen vollgeschrieben wurde, ist hier genau richtig.
Die an Schule und Hochschule vermittelten Inhalte zu Gruppenarbeit und Gruppenarbeitsmethoden beschränken sich leider häufig auf die schlichte Nennung prägnanter Schlagworte wie „Brainstorming“ oder „Synergie“. Weitergehende Erläuterungen der hinter diesen Begriffen steckenden methodischen Herangehensweise oder gar Raum zum Austesten von Gruppenarbeitsmethoden werden Lehrenden und Studierenden häufig nicht gegeben.
Dadurch bleiben die Ergebnisse von Gruppenarbeit nicht nur hinter dem erreichbaren Potential der verwendeten Gruppenarbeitsmethoden zurück, ebenfalls sind gegenwärtig sowohl die Menge von vorhandenen Gruppenarbeitsmethoden als auch deren umfangreiche Spanne an möglichen Einsatzgebieten noch weitgehend unbekannt.
Was sind die Lernziele dieses Workshops?
Sowohl für die medizinische Lehre als auch den späteren beruflichen Werdegang haben Begriffe wie „Zusammenarbeit“ und „Teamwork“ immer mehr an Bedeutung gewonnen. Die Teilnehmer lernen in diesem Workshop die Möglichkeiten und Grenzen von Gruppenarbeit und wie sie Lösungsstrategien auf Alltagsprobleme durch eine strukturierte Herangehensweise übertragen können. Dabei ist der Transfer sowohl in den studierendenzentrierten Kleingruppenunterricht, als auch in die gruppenorientierte Forschungstätigkeit möglich.
Was wird gemacht?
Anhand eines konkreten Problemfalls werden sechs Gruppenarbeitsmethoden aus jeweils verschiedenen Anwendungsgebieten vorgestellt und den Teilnehmern anschließend die Gelegenheit gegeben, den gegebenen Problemfall schrittweise mithilfe der kennengelernten Methoden zu lösen. Die Methoden wurden dabei so ausgewählt, dass sie gruppendynamische Effekte gewinnbringend und lösungsorientiert einsetzen. Die Anwendungsgebiete umfassen dabei die Bereiche „Kennenlernen“, „Ideenfindung“, „Pausengestaltung“, „Konzepterarbeitung“, „Ergebnisanalyse“ und „Feedback“.
Wer leitet den Workshop?
Prof. Dr. Martin Baumann, MME und Christoph Gordalla, B.Sc. forschen am Helmholtz-Institut für Biomedizinische Technik der RWTH Aachen, Arbeitsgruppe „Biophysical & Education Engineering“, unter anderem an interdisziplinären Lehr- und Lernformen und der interdisziplinären Didaktik.