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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

26.09. - 28.09.2013, Graz, Österreich

Das „Freiburger Portfolio“ – Entwicklung eines longitudinalen Stranges „Praktische Fertigkeiten im Medizinstudium“

Vortrag

  • Fabian Schubach - Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Medizinische Fakultät, Studiendekanat, Freiburg, Deutschland
  • Yue Che - Akademisches Lehrkrankenhaus Köln, Krankenhaus Porz am Rhein, Abteilung Allgemeinchirurgie, Köln, Deutschland
  • Benjamin Schmidt - Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Medizinische Fakultät, Studiendekanat, Freiburg, Deutschland
  • Benjamin Klatt - Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Medizinische Fakultät, Studiendekanat, Freiburg, Deutschland
  • Carlos Baldermann - Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Medizinische Fakultät, Studiendekanat, Freiburg, Deutschland
  • Peter Goll - Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Medizinische Fakultät, Studiendekanat, Freiburg, Deutschland
  • Silke Biller - Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Medizinische Fakultät, Studiendekanat, Freiburg, Deutschland
  • corresponding author Irmgard Streitlein-Böhme - Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Medizinische Fakultät, Studiendekanat, Freiburg, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Graz, 26.-28.09.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocV14_04

doi: 10.3205/13gma232, urn:nbn:de:0183-13gma2328

Published: August 20, 2013

© 2013 Schubach et al.
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Text

Hintergrund: Portfolios gelten als Lehr- und Lernwerkzeuge, die zum Erwerb und zur Stärkung reflexiver Kompetenzen, zur Entwicklung effektiver und eigenverantwortlicher Lernstrategien sowie zur Verbesserung der Feedback-Kultur beitragen können. Da der Erwerb praktischer Fertigkeiten in der medizinischen Ausbildung nur zum Teil curricular gesteuert wird und eine fortlaufende Dokumentation über den Lernfortschritt in diesem Bereich bisher fehlt, erfolgte im Sommersemester 2012 als Pilotprojekt die Implementierung eines Portfolios für praktische Fertigkeiten, beginnend ab dem 1. Studienabschnitt im Studiengang Humanmedizin. Der Beitrag stellt die studentische Evaluation in der Einführungsphase dar sowie die daraus abgeleiteten Maßnahmen zur Verbesserung der Implementierung und Akzeptanz.

Methodik: Das „Freiburger Portfolio“, bestehend aus einem Logbuch für praktische Fertigkeiten und einem Reflexionsteil, wurde im Sommersemester 2012 gemeinsam mit dem Basis-Untersuchungs-Kurs in das 1. Studienjahr des Studiengangs Humanmedizin als scheinrelevantes Praktikum „Einführung in die klinische Medizin“ für alle Studierenden (N=336) neu eingeführt. Als Leistungsnachweis für das Praktikum sollten die Studierenden am Semesterende eine schriftliche Selbstreflexion zu einer von Ihnen ausgewählten praktischen Fertigkeit abgeben.

Im Rahmen der organisatorischen Umsetzung erfolgte zu Semesterbeginn eine Einführungsveranstaltung mit Informationen zu Zielen und Handhabung des Portfolios und der Ausgabe von Lehrmaterialien (Handbuch, Logbuch, Formulare zur Selbstreflexion und zum strukturierten Feedback). Es folgten 2 Praktikumstage, in denen die grundlegenden Untersuchungstechniken vermittelt wurden. Fakultativ konnten die Studierenden ein zusätzliches Fertigkeiten-Training zu den bisher erlernten Untersuchungstechniken wahrnehmen. Zusätzlich erhielten die Studierenden im Rahmen eines Portfolio-Kurstages die Möglichkeit, sich mit Lehrenden über die erstellten Selbstreflexionen auszutauschen, bevor sie zur Bewertung abgegeben werden mussten. Jeder Studierende erhielt zu seiner abgegebenen Selbstreflexion ein individuelles schriftliches Feedback, anschließend erfolgte eine studentische Lehr- und Projekt-Evaluation.

Ergebnisse: Obwohl in der studentischen Evaluation die Einführung des Basis-Untersuchungs-Kurses von den Studierenden sehr positiv bewertet wurde (M=1,31) und mehr als 50% der Studierenden das fakultative Fertigkeiten-Training wahrgenommen haben, fiel die Bewertung der Portfolio-Einführung sowie des Portfolio-Kurstages deutlich schlechter aus (M=3,73).

Schlussfolgerungen: Aus den Evaluationsergebnissen wurden folgende Maßnahmen zur Verbesserung der Akzeptanz des Portfolios abgeleitet: Vorverlegung von Einführungsveranstaltung und Portfolio-Kurstag in das 1. Fachsemester sowie Neukonzeption der Kursinhalte. Die daraufhin durchgeführte Evaluation zeigte bei den Studierenden der nachfolgenden Kohorte ein deutlich besseres Ergebnis (M=2,62).