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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

26.09. - 28.09.2013, Graz, Österreich

Implementierung hygienischer Basistechniken in das Medizinstudium

Vortrag

  • corresponding author Stefanie Merse - Universitätsklinikum Essen, Medizinische Fakultät, Dekanat, Essen, Deutschland
  • Birgit Ross - Universitätsklinikum Essen, Krankenhaushygiene, Essen, Deutschland
  • Nina Parohl - Universitätsklinikum Essen, Krankenhaushygiene, Essen, Deutschland
  • Walter Popp - Universitätsklinikum Essen, Krankenhaushygiene, Essen, Deutschland
  • Oliver Witzke - Universitätsklinkum Essen, Innere Medizin, Essen, Deutschland
  • Jan Buer - Universitätsklinikum Essen, Institut für medizinische Mikrobiologie, Essen, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Graz, 26.-28.09.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocV14_01

doi: 10.3205/13gma229, urn:nbn:de:0183-13gma2296

Published: August 20, 2013

© 2013 Merse et al.
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Outline

Text

Einleitung: Nach der Änderung der Approbationsordnung im Mai 2012 müssen die praktischen und kommunikativen Kompetenzen im Medizinstudium ab 2014 verbindlich gelehrt und geprüft werden. Der Nationale Kompetenzbasierte Lernzielkatalog Medizin konkretisiert die entsprechenden Lernziele – unter anderem werden an vielen Stellen fachübergreifend hygienische Inhalte gefordert. Die Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen hat bereits mit der Implementierung der „Basiskenntnisse der Hygiene für den Stationsalltag“ in die praktische Studentenausbildung mit einem Modul am Standort des Universitätsklinikums Essen begonnen.

Material und Methoden: Seit dem WS 2012/13 werden die Studierenden, welche in zwei Gruppen am Universitätsklinikum und an den akademischen Lehrkrankenhäusern ausgebildet werden, untersucht. Die Gruppe am Universitätsklinikum erhält eine explizite strukturierte Hygieneschulung, die Gruppe an den akademischen Lehrkrankenhäusern nicht.

Dazu werden zu Beginn der klinischen Untersuchungskurses die hygienischen Basistechniken wie Händedesinfektion und korrekte Hautdesinfektion praktisch geübt. Als didaktische Methoden werden im Kleingruppenunterricht der Schwarzlichttest und die Darstellung von Infektions- und Kontaminationswegen mit Hilfe fluoreszierender Kontaminationspaste eingesetzt. Dieses Modul wurde durch Fragebögen vor und nach jeder Lerneinheit evaluiert.

Ergebnisse: Das Studienprojekt wurde im Wintersemester 2012/2013 begonnen. Die bislang ausgewerteten Fragebögen zeigen, dass die Akzeptanz bei den Studierenden hoch ist, und der Unterrichtsinhalt als relevant wahrgenommen wird. Eine Lernzielkontrolle wird ab dem Sommersemester 2013 mit einer praktischen Prüfung zur Famulatur-Reife (im OSCE-Format) erfolgen. Danach werden die Prüfungsergebnisse des Sommersemesters mit und ohne explizite Hygieneschulung aus dem Wintersemester gegenübergestellt.

Zusammenfassung: Bislang war die Hygiene im Medizinstudium vor allem als theoretisches Wissen präsent – im Gegensatz zu anderen Gesundheitsberufen fand eine praktische Ausbildung nicht statt. Das Lernen an Vorbildern im Stationsalltag, wie der Oberschwester in den vergangenen Jahrzehnten, ist im modernen Klinikalltag nicht mehr sichergestellt. Das mangelnde Bewusstsein insbesondere des ärztlichen Bereiches für Anforderungen der Händehygiene ist in zahlreichen Studien dokumentiert.

Die Medizinische Fakultät Essen möchte hier bereits zu Anfang des klinischen Studienabschnittes das Fundament für hygienisches Verhalten im Arztberuf legen.