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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

26.09. - 28.09.2013, Graz, Österreich

Wissenschaftliches Arbeiten als interprofessionelles Modul – ein Zugewinn an interprofessionellen Fähigkeiten?

Vortrag

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  • corresponding author Marion Huber - ZHAW, Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften, Zürich, Schweiz
  • Godela Dönnges - ZHAW, Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften, Zürich, Schweiz
  • Emanuel Feusi - ZHAW, Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften, Zürich, Schweiz

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Graz, 26.-28.09.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocV09_04

doi: 10.3205/13gma202, urn:nbn:de:0183-13gma2020

Published: August 20, 2013

© 2013 Huber et al.
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Text

Einleitung: Das Departement Gesundheit der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften beherbergt vier Studiengänge: Ergotherapie, Hebamme, Pflege und Physiotherapie. Diese Konstellation bietet eine grosse Chance für den interprofessionellen Unterricht. Im Rahmen einer Curriculumsrevision im Jahr 2012 wurde in den Modulen zum wissenschaftlichen Arbeiten neben didaktisch-methodischen Veränderungen der Fokus von einem multiprofessionellen Vorlesungssetting auf ein interprofessionelles Handlungssetting (Vorlesung und interprofessionelle Kleingruppenseminare) verlagert.

Hieraus entstand die Frage, ob sich die Module zum wissenschaftliche Arbeiten dazu eignen, Verständnis und Bewusstsein für und Wissen über die anderen Professionen zu fördern und die Bedeutung dieses Verständnisses sowohl für das Studium als auch für den Beruf aufzuschlüsseln.

Methode: Im Rahmen einer Langzeitbefragung wurden zwei Kohorten Studierender bezüglich ihrer Erwartung, Einstellung und ihrem Erleben des entsprechenden Settings (multi- versus interprofessionell) befragt. Die Eigeneinschätzung der Studierenden wurde auf einer sechsstufigen Skala („Trifft gar nicht“ zu bis „trifft voll und ganz zu“) vorgenommen.

Die statistische Auswertung fand anhand einer MANOVA statt.

Ergebnisse: Es zeigte sich ein Haupteffekt bezüglich der Settings. Studierende mit dem interprofessionellen Fokus schätzen den Zugewinn in Bezug auf den Erwerb interprofessioneller Fähigkeiten signifikant höher ein, als Studierende im multiprofessionellen Setting.

Es zeigt sich aber auch ein signifikanter Interaktionseffekt in Bezug auf die Studiengänge. Je nach Studiengang wird der Zugewinn als unterschiedlich hoch eingeschätzt. Dies gilt auch für die Wichtigkeit interprofessioneller Fähigkeiten für Studium und Beruf.

Diskussion: Aus den Ergebnisse lässt sich schliessen, dass sich die Module zum wissenschaftliches Arbeiten durchaus zur Ausbildung interprofessioneller Fähigkeiten eignen. Hierzu muss kritisch angemerkt werden, dass auch das handlungsorientierte Setting einen grossen Einfluss hat. Die Studierenden werden durch die Aufgabenstellung und die bewusst interprofessionelle Gruppenzusammensetzung zum interprofessionellen Austausch geleitet geführt.