gms | German Medical Science

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

26.09. - 28.09.2013, Graz, Österreich

Evaluation der klinischen Praktikabilität zweier unterschiedlicher intraligamentärer Spritzensysteme durch Studenten der Zahnmedizin

Poster

  • corresponding author Peer Kämmerer - University Medical Centre Mainz, Department of Oral, Maxillofacial and Plastic Surgery, Mainz, Germany
  • Eik Schiegnitz - University Medical Centre Mainz, Department of Oral, Maxillofacial and Plastic Surgery, Mainz, Germany
  • Philipp Kämmerer - University Medical Centre Mainz, Department of Operative Dentistry, Mainz, Germany
  • Bilal Al-Nawas - University Medical Centre Mainz, Department of Oral, Maxillofacial and Plastic Surgery, Mainz, Germany
  • Brita Willershausen - University Medical Centre Mainz, Department of Operative Dentistry, Mainz, Germany
  • Monika Daubländer - University Medical Centre Mainz, Dental Surgery Outpatient Clinic, Mainz, Germany

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Graz, 26.-28.09.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocP15_09

doi: 10.3205/13gma150, urn:nbn:de:0183-13gma1506

Published: August 20, 2013

© 2013 Kämmerer et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.


Outline

Text

Einleitung: Eine schmerzlose Behandlung ist die wichtigste Grundlage der patientenfreundlichen und effektiven Zahnmedizin. Der Erfolg der Anästhesie wird unter anderem durch die Wahl des Instruments, der Technik und durch die jeweilige Erfahrung des Zahnarztes bestimmt, in Deutschland wird die intraligamentäre Anästhesie nur wenig gelehrt. Um den Einfluss des Erfahrungsgrades bei der Benutzung eines mechanischen (PDL-M) und eines computerisierten Systems (PDL-C) für die intraligamentäre Einzelzahnanästhesie zu evaluieren, wurden die verschiedenen Systeme durch Studenten der Zahnmedizin auf ihre klinische Effizienz hin getestet.

Materialien und Methoden: Bei 41 Patienten und 62 Zähnen, die eine restorative Behandlung im posterioren Unterkiefer benötigten, wurde durch Studenten der Zahnmedizin im klinischen Teil des Studiums randomisiert eine Betäubung mit den verschiedenen Systemen und daraufhin eine zahnärztliche Therapie durchgeführt (PDL-M n=22, PDL-C n=20; Goldstandard Leitungsanästhesie N. alveolaris inferior (IANB) n=20). Primär wurden Unterschiede im Schmerzempfinden während Behandlung und in der anästhetischen Wirkung (vollständig/ausreichend versus nicht ausreichend/nicht vorhanden) untersucht. Weiterhin wurde der Injektionsschmerz, die Notwendigkeit weiterer Injektionen, die Menge an Anästhetikum und die Dauer der Weichgewebsanästhesie untersucht. IANB wurde deskriptiv als Vergleich benutzt.

Ergebnisse: PLD-M zeigte im Vergleich mit PDL-C signifikant weniger Schmerz bei Behandlung (p=0.017) bei einer ähnlichen Effizienz (p=0.175). Bei den Parametern Injektionsschmerz (p=0.42), Notwendigkeit weiterer Injektionen (p=0.232), Menge an Anästhetikum (p=0.073) und der Dauer der Weichgewebsanästhesie (p=0.253) bestanden keine Unterschiede zwischen den beiden Systemen. Der Vergleich mit IANB ergab, dass die Behandlung unter PDL-C schmerzhafter war und dass injektionsschmerz, Menge an Anästhetikum und Weichgewebsanästhesie bei beiden PDL-Systemen geringer war.

Diskussion: Als Gründe für die besseren Ergebnisse des PLD-M im Vergleich zum PDL-C wird die erhöhte Komplexität durch eine Kombination zwischen manueller und Fußsteuerung im Falle des PDL-C-Systrems gesehen. Im Vergleich zur IANB kann allerdings festgehalten werden, dass die intraligamentäre Anästhesie eine gute Alternative bei Behandlungen an einzelnen Zähnen im Unterkiefer darstellt. Wünschenswert wäre insofern eine gesteigerte Anwendung im klinischen Alltag und eine Förderung dieser Anästhesietechnik in der studentischen Ausbildung.