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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

26.09. - 28.09.2013, Graz, Österreich

Hausärztliche Nachwuchsförderung im ländlichen Raum – Erfahrungen und Bewertungen eines zehntägigen Praktikums für Medizinstudierende des 10. Semesters im Landkreis Fulda

Poster

  • corresponding author Hans-Michael Schäfer - Universität Frankfurt, Institut für Allgemeinmedizin, Frankfurt, Deutschland
  • Monika Sennekamp - Universität Frankfurt, Institut für Allgemeinmedizin, Frankfurt, Deutschland
  • Ferdinand M. Gerlach - Universität Frankfurt, Institut für Allgemeinmedizin, Frankfurt, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Graz, 26.-28.09.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocP13_04

doi: 10.3205/13gma119, urn:nbn:de:0183-13gma1191

Published: August 20, 2013

© 2013 Schäfer et al.
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Text

Einleitung: Hausärztlicher Nachwuchsmangel wird zuerst in ländlichen Regionen spürbar. In den nordöstlichen Landkreisen Hessens kündigt sich der Landarztmangel bereits jetzt an. Die Kreisverwaltung des Landkreises Fulda und das Frankfurter Institut für Allgemeinmedizin versuchen im Kooperationsprojekt „Landpartie Fulda“, Studierende durch ein Landarztpraktikum für eine spätere landärztliche Tätigkeit zu motivieren.

Studienfrage:

  • Welche Erfahrungen machen Studierende des 10. Semesters in einem zehntägigen Blockpraktikum Allgemeinmedizin in Landarztpraxen?
  • Können Studierende durch das Landarztpraktikum zu einer hausärztlichen Tätigkeit auf dem Land motiviert werden?

Methode: Seit Anfang 2012 können sich Studierende des 10. Semesters entscheiden, ob sie ihr Pflichtpraktikum in einer stadtnahen Frankfurter Lehrpraxisodereiner ländlichen Lehrpraxis im Landkreis Fulda absolvieren möchten. Die bisher 34 Studierenden des „Landarztpraktikums“ wurden anhand eines Fragebogens zu demografischen Daten sowie vor und nach dem Praktikum zur geplanten Weiterbildung und einer möglichen ärztlichen Tätigkeit auf dem Land befragt. Darüber hinaus wurden sie in Freitextangaben nach Gründen für oder gegen eine landärztliche Tätigkeit befragt.

Ergebnisse: Von den 34 teilnehmenden Studierenden füllten 28 den Fragebogen vor Beginn der Lehrveranstaltung aus, 15 von ihnen waren männlich; das Durchschnittsalter betrug 24,7 Jahre. Von den Befragten gaben 21 (75%) Studierende an, selbst auf dem Land aufgewachsen zu sein. Vor Praktikumsbeginn nannten drei Studierende bei der Frage nach einer geplanten Weiterbildung „Allgemeinmedizin“, acht das Fach „Innere Medizin“; die übrigen nannten andere Fachgebiete. Vor dem Praktikum konnten sich 54% der Befragten eine hausärztliche Tätigkeit vorstellen, 68% eine Tätigkeit auf dem Land. Erste Ergebnisse der Befragung von Studierenden nach Teilnahme am Praktikum zeigen eine Zunahme der Motivation, Hausarzt und Landarzt zu werden. Die endgültigen Ergebnisse werden auf dem Kongress vorgestellt.

Schlussfolgerungen: Nach ersten Erfahrungen unseres Projekts können Studierende durch das Landarztpraktikum zur hausärztlichen Tätigkeit auf dem Land motiviert werden. Studierende nehmen die Rolle des Hausarztes auf dem Land durch „erlebtes Landarztsein“ positiv wahr. Zugleich können die Studierenden sehr differenziert Faktoren benennen, die für oder gegen eine Tätigkeit auf dem Land sprechen. Die Ergebnisse sollten mit denen ähnlicher Projekte in anderen Bundesländern verglichen werden.