gms | German Medical Science

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

26.09. - 28.09.2013, Graz, Österreich

Identifikation von Lernbedarf und Lernzielen bei Mini-CEX in der Medizinischen Ausbildung

Poster

  • corresponding author Anja Rogausch - Universität Bern, Institut für Medizinische Lehre, Bern, Schweiz
  • Stephanie Montagne - Universität Bern, Institut für Medizinische Lehre, Bern, Schweiz
  • Christoph Berendonk - Universität Bern, Institut für Medizinische Lehre, Bern, Schweiz
  • Patrick Jucker-Kupper - Universität Bern, Institut für Medizinische Lehre, Bern, Schweiz
  • Christine Beyeler - Universität Bern, Institut für Medizinische Lehre, Bern, Schweiz

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Graz, 26.-28.09.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocP12_06

doi: 10.3205/13gma109, urn:nbn:de:0183-13gma1093

Published: August 20, 2013

© 2013 Rogausch et al.
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Text

Fragestellung: Mini-Clinical Evaluation Exercises (Mini-CEX) sollen Medizinstudierende darin unterstützen, ihre klinischen Fertigkeiten mittels Feedback und vereinbarter Lernziele zu verbessern. Wir untersuchten die Frage, inwieweit sich der bei Mini-CEX identifizierte Lernbedarf der Studierenden in den vereinbarten Lernzielen niederschlägt.

Methode: Im 4. Studienjahr der Universität Bern absolvierten 2011 alle Medizinstudierenden (n=165) insgesamt je 11 Mini-CEX während der vierwöchigen Blockpraktika in Chirurgie, Innerer Medizin, Gynäkologie, Pädiatrie und Psychiatrie. Der Lernbedarf wurde als relatives Minimum der Bewertungen durch Ausbildner und Studierende bezüglich der sechs Mini-CEX-Domänen operationalisiert (z.B. Aufklärung/Beratung, professionelles Verhalten). Die Lernziele wurden hinsichtlich ihrer Konkretheit sowie ihres Bezugs zu den Mini-CEX-Domänen klassifiziert. Häufigkeit und Inhalte des Lernbedarfs und der Lernziele wurden deskriptiv analysiert.

Ergebnisse: Bei 65% der Assessments (1167 von total 1783 Mini-CEX) identifizierten sowohl Ausbildner als auch Studierende den Lernbedarf in ein oder mehreren Mini-CEX-Domänen. Die ‘klinische Urteilsfähigkeit’ (n=271 Mini-CEX [23% von 1167 Mini-CEX]), ‘klinische Untersuchung’ (n=230 [20%]) und ‘Organisation/Effizienz’ (n=229 [20%]) wurden am häufigsten als ein relatives Minimum (Lernbedarf) angesehen. Bei 314 (18% von 1783 Mini-CEX) der Mini-CEX wurden ‚mässig konkrete‘ oder ‚konkrete‘ Lernziele festgehalten. Diese bezogen sich überwiegend auf klinische Untersuchung’ (n=170 Mini-CEX [54% von 314 Mini-CEX]) und/oder ‘Anamnese’ (n=82 [26%]).

Schlussfolgerung: ‘Mässig konkrete’ oder ‘konkrete’ Lernziele wurden nur bei rund einem Fünftel der Mini-CEX schriftlich festgehalten und bezogen sich nur teilweise auf die Mini-CEX-Domänen, die am häufigsten als Lernbedarf angesehen wurden (d.h. ‘klinische Urteilsfähigkeit’ und ‚klinische Untersuchung‘). Um den Nutzen von Mini-CEX in der medizinischen Ausbildung weiter zu steigern, sollten Ausbildner und Studierende instruiert werden, konkrete Lernziele in Einklang mit dem Lernbedarf der Studierenden zu definieren [1].


Literatur

1.
Montagne S, Jucker-Kupper P, Berendonk C, Rogausch A, Beyeler C, Giger M. Drei Jahre Erfahrung mit Arbeitsplatzbasiertem Assessment (Mini-CEX und DOPS) in der ärztlichen Weiterbildung. SAeZ. 2010;4:109-111.