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Das Thema „medizinische Übergaben“ in der Lehre – eine transeuropäische Bedarfsanalyse
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Published: | August 20, 2013 |
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Hintergrund: Unter medizinischen Übergaben versteht man eine korrekte, zuverlässige Kommunikation relevanter Informationen der an der Patientenversorgung Beteiligten. Übergaben kommen in verschiedenen Kontexten des klinischen Alltags vor und ihre erfolgreiche Durchführung hat maßgeblichen Einfluss auf die Behandlungsqualität und Patientensicherheit.
In der medizinischen Ausbildung wird dieses Thema jedoch bisher nur unzureichend adressiert und spezifische Trainingsangebote finden nur fragmentiert statt.
Das interdisziplinäre Trainingszentrum AIXTRA verfolgt gemeinsam mit Partnern aus Irland, Spanien und den Niederlanden das langfristige Ziel, ein europaweit standardisiertes Lehrmodul zur Vermittlung von Übergabe-Prozessen in die medizinische Ausbildung zu integrieren. Das Projekt „PATIENT“ wird von der EU gefördert und verknüpft Expertisen in Lehre, Forschung und Innovation [http://patient-project.eu/].
Ein notwendiger erster Schritt ist eine ausführliche Bedarfsanalyse, die prüft, inwiefern etablierte Strukturierungshilfen, wie Guidelines oder Checklisten bereits in bestehende Curricula und Lehrveranstaltungen integriert sind. Entscheidend ist außerdem zu erfahren, wie wichtig konkrete Inhalte für die Studierenden sind und über welche Kompetenzen sie bereits verfügen.
Auf diesen Ergebnissen aufbauend wird die im weiteren Verlauf des Projekts geplante bedarfsorientierte Entwicklung relevanter Lernziele und die Integration innovativer Lehrkonzepte in bestehende Curricula erst möglich.
Fragestellung: Wie schätzen Medizinstudierende der Partneruniversitäten ihre Kompetenzen und ihren Trainingsbedarf in Bezug auf medizinische Übergaben und Patientensicherheit ein?
Methode: Unter Studierenden der Medizin in Aachen, Cork und Barcelona wurde eine Online-Studie im Querschnittsdesign durchgeführt. Für die Festlegung der standardisierten Inhalte der Befragung wurde ein sukzessiv strukturierter und multimethodaler Ansatz gewählt. Hierzu wurden Literaturanalysen mit den Erfahrungen der Projektpartner und Informationen aus Experteninterviews kombiniert.
Die Teilnehmer wurden gebeten die Wichtigkeit und subjektive Sicherheit hinsichtlich bestimmter Fertigkeiten einzuschätzen. Zudem wurden sie bzgl. ihrer Erfahrungen in der klinischen Praxis und vermittelten Lehrinhalten befragt. Auch bevorzugte Lernumgebungen sowie technische Fertigkeiten und Voraussetzungen wurden abgefragt.
Ausgewertet wurde zum einen, in Bezug auf welche Fertigkeiten aktuell ein hoher Trainingsbedarf besteht und zum anderen, in welchen Bereichen Divergenzen zwischen deutschen, irischen und spanischen Studierenden feststellbar sind.
Ergebnisse: Es liegen inzwischen Daten von insg. 677 Studierenden vor. Die Ergebnisse der quantitativen Datenanalyse werden zum Zeitpunkt der Tagung zur Verfügung stehen [1].