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Selbsteinschätzung: Subjektiver Bezug zu Likert Skalen
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Published: | August 20, 2013 |
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Fragestellung: Studierendenselbsteinschätzung wird häufig eingesetzt, um Selbstreflexion anzuregen und Einsicht in die subjektiv erlebte Entwicklung der Studierenden zu gewinnen. Dafür werden meist Likert Skalen-basierte Fragebögen verwendet. Es ist jedoch fraglich, inwieweit Likert Skalen-basierte Information zuverlässig ist.
Methode: Studierendenselbsteinschätzung wurde innerhalb von 36 Stunden, am Anfang und Ende der interdisziplinären Einführungsveranstaltung vor Beginn des Praktischen Jahres, in der wichtige PJ-Aufgaben und medizinische Prozeduren erläutert wurden, anhand identischer Fragebögen erhoben. Die Fragen bezogen sich auf die in der Veranstaltung behandelten medizinischen Aufgaben. Am zweiten Tag sollten die Studierenden zusätzlich die Richtigkeit ihrer Angaben vom Vortag einschätzen. Die Studie umfasste 4 Kohorten mit insgesamt 123 Teilnehmern.
Ergebnisse: 20,1±2,70% (Mittelwert±SEM) der Teilnehmer schätzten sich zu den beiden Messzeitpunkten in einer Art und Weise ein, die suggerierte, dass sich ihr Bezug zu der Likert Skala von Tag zu Tag änderte. Beispiel: Bessere Einschätzungsnote vor als nach der Veranstaltung begleitet von der Aussage „Ich habe meine Fähigkeit vor der Veranstaltung unterschätzt“ oder „Meine Einschätzung vom Vortag war richtig“.
Schlussfolgerung: Selbsteinschätzung anhand von Likert Skalen kann in vielen Fällen veränderlichen Bezug zur Skala selbst widerspiegeln statt zuverlässige Information anzugeben. Der sich ändernde Bezug zur Skala spiegelt evtl. eine mögliche Unschärfe der Studierenden bei der initialen Selbsteinschätzung wieder.
Siehe Anhang 1 [[Anh. 1]].