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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

26.09. - 28.09.2013, Graz, Österreich

Motivation von Studierenden des 6. Klinischen Semesters der Universitätsmedizin Göttingen zur Teilnahme an freiwilligem Unterricht zur körperlichen Untersuchung: Analyse von Defiziten des bestehenden longitudinalen Curriculums

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  • corresponding author Carmen Schremmer - Universitätsmedizin Göttingen, Göttingen, Deutschland
  • Andrea Dohm - Universitätsmedizin Göttingen, Göttingen, Deutschland
  • Lorenz Trümper - Universitätsmedizin Göttingen, Göttingen, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Graz, 26.-28.09.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocP10_01

doi: 10.3205/13gma086, urn:nbn:de:0183-13gma0865

Published: August 20, 2013

© 2013 Schremmer et al.
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Einleitung: Der Unterricht der körperlichen Untersuchungsmethoden erfolgt an der Universitätsmedizin Göttingen im Rahmen eines interdisziplinären longitudinalen Curriculums über den gesamten klinischen Studienabschnitt [http://www.med.uni-goettingen.de/de/media/studium/stundenplaene_klinik/studium_curriculum_sose_2013.pdf]. Wir boten den Studierenden im Rahmen des 6. klinischen Semesters die Möglichkeit, an einem freiwilligen, strukturierten Kleingruppenunterricht zur körperlichen Untersuchung teilzunehmen. Der 60-minütige Unterricht wurde in Gruppen von drei Studierenden und einer Dozentin durchgeführt.

Die angebotenen 30 Plätze (bei 156 Studierenden im Modul 6.3) wurden im elektronischen Anmeldeverfahren vollständig vergeben. Die Nachfrage war größer als das Angebot.

Material und Methoden: Wir führten Umfragen zum Kenntnisstand in Bezug auf die klinische Untersuchung, zur Umsetzung des longitudinalen Curriculums an der UMG sowie zur intrinsischen Motivation des Studierenden in der 8.–12. Woche des 6. klinischen Semesters durch. Es wurden drei Gruppen von Studierenden befragt und separat ausgewertet:

  • A Gruppe der Teilnehmer am freiwilligen Untersuchungskurs (n=26)
  • B Kontrollgruppe: freiwillige Teilnehmer an POLEMA (problemorientiertes Lernen, durch elektronische Medien assistiert) (n=24)
  • C gesamte Semesterkohorte (n=124)

Ergebnisse und Diskussion: Die genauen Ergebnisse und die statistische Analyse findet sich in der Anlage. Die Studierenden des 6. Klinischen Semesters der Universitätsmedizin Göttingen schätzen sich überwiegend als mittelmäßig kompetent im Bereich der körperlichen Untersuchung ein. Sie sehen hierbei in einer relevanten Zahl Defizite in allen Bereich der körperlichen Untersuchung in dem Semester vor dem Eintritt in das Praktische Jahr. Über 50% der Studierenden sehen bei sich selbst Defizite bei der Untersuchung der unteren und oberen Extremitäten und etwa ein Drittel bei der Untersuchung aller inneren Organsysteme.

Diese Selbsteinschätzung steht in Widerspruch dazu, dass die Studierenden mehrheitlich die klinische Untersuchung als sehr wichtig für den Alltag der Patientenversorgung einschätzen.

Mögliche Defizite des longitudinalen Curriculum zur körperlichen Untersuchung der UMG zeigt sowohl die Einschätzung der Studierenden, dass es eher wenig Gelegenheit zum Üben gegeben habe; sowie der deutlich empfundene Mangel an Feedback.

Zwischen der Gruppe, die freiwillig einen Zusatzkurs zur körperlichen Untersuchung besucht hat, und den anderen untersuchten Gruppen ergeben sich, was die untersuchten Parameter der Selbsteinschätzung angeht, keine signifikanten Unterschiede. Insbesondere schätzen die Studierenden der Untersuchungskursgruppe ihre eigene Kompetenz gegenüber dem Rest des Semesters nicht besser oder schlechter ein. Der Mangel an Feedback und an Übungsgelegenheiten wird von sämtlichen untersuchten Gruppen gleichermaßen empfunden. Die Wichtigkeit der körperlichen Untersuchung wird von allen Studierenden gleichermaßen als sehr hoch empfunden.