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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

26.09. - 28.09.2013, Graz, Österreich

Vom Wildgarten zum Ziergarten – Erhebung kommunikativer Kompetenzen im Medizinischen Curriculum München (MeCuM)

Poster

  • Marie-Therese Suda - Klinikum der LMU München, Lehrstuhl für Didaktik und Ausbildungsforschung in der Medizin, München, Deutschland
  • Katharina Blum - Klinikum der LMU München, Lehrstuhl für Didaktik und Ausbildungsforschung in der Medizin, München, Deutschland
  • Martin R. Fischer - Klinikum der LMU München, Lehrstuhl für Didaktik und Ausbildungsforschung in der Medizin, München, Deutschland
  • corresponding author Claudia Kiessling - Klinikum der LMU München, Lehrstuhl für Didaktik und Ausbildungsforschung in der Medizin, München, Deutschland
  • Tanja Pander - Klinikum der LMU München, Lehrstuhl für Didaktik und Ausbildungsforschung in der Medizin, München, Deutschland
  • Anja Görlitz - Klinikum der LMU München, Lehrstuhl für Didaktik und Ausbildungsforschung in der Medizin, München, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Graz, 26.-28.09.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocP08_01

doi: 10.3205/13gma068, urn:nbn:de:0183-13gma0686

Published: August 20, 2013

© 2013 Suda et al.
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Outline

Text

Hintergrund: Fast alle medizinischen Fakultäten im deutschsprachigen Raum haben mittlerweile Veranstaltungen zur Vermittlung kommunikativer Kompetenzen in den Regelunterricht integriert. Eine große Herausforderung ist es jedoch, einzelne Kurse und Veranstaltungen zu einem integrierten longitudinalen Curriculum zu verbinden und aufeinander abzustimmen [1], [2].

Ziel: Ziel des Projekts war es zu erheben, welche Veranstaltungen im Medizinstudium an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) kommunikative Kompetenzen unterrichten, welche Lernziele unterrichtet werden, wie diese geprüft und inwieweit diese im Sinne eines Curriculummappings die Lernziele eines europäisch konsentierten Lernzielkatalogs (HPCCC) abdecken [3].

Methodisches Vorgehen und vorläufige Ergebnisse: Im ersten Schritt wurden sämtliche Veranstaltungen des Vorlesungsverzeichnis und der elektronischen Lernplattform Moodle daraufhin überprüft, ob Kommunikation potentiell unterrichtet werden könnte. Auf diese Weise konnten 91 Veranstaltungen identifiziert werden. In einem zweiten Schritt wurden die Lehrverantwortlichen der entsprechenden Veranstaltungen gebeten, einen Steckbrief auszufüllen, der unter anderem folgende Informationen abfragt: Kursformat, Gruppengröße, Umfang, Lernziele, Inhalt, Ablauf, Prüfungsmodus. Die Lehrenden wurden außerdem gebeten, ihre Veranstaltung selbst einzuschätzen und Lücken im Curriculum zum Thema Kommunikation zu nennen. Insgesamt wurden 70 Steckbriefe ausgefüllt (77% Rücklauf).

In einem dritten Schritt wurden die ausgefüllten Steckbriefe gesichtet und nach folgenden Kriterien kodiert:

  • Sind Lernziele formuliert worden und wenn ja, wie eindeutig ist die Formulierung?
  • Wird aus der Beschreibung klar, was die Studierenden in der Veranstaltung lernen werden?
  • Welche Kompetenzbereiche werden durch die Lernziele abgedeckt (Abgleich mit dem HPCCC)?

Dieser Schritt ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht abgeschlossen. Erste vorläufige Ergebnisse zeigen bereits, dass die Lernziele sehr heterogen formuliert sind und wahrscheinlich nur in einem kleineren Teil der Veranstaltungen Kommunikation explizit unterrichtet werden. Zu einzelnen Lernzielen des HPCCC kann relativ häufig ein direkter Bezug hergestellt werden (z.B. Gesprächsstrukturierung), andere Lernzielkomplexe werden relativ selten aufgegriffen (z.B. Urteilsbildung und Entscheidungsfindung).

Fazit: Viele Veranstaltungen des Medizinstudiums an der LMU haben das Potential, Kommunikation im Unterricht zu vermitteln und zu vertiefen. Diese sind jedoch über die Zeit gewachsen, so dass jedes Fach Kommunikation nach eigenen Maßstäben und relativ unabhängig relativ voneinander zu unterrichten scheint. Die Analyse der vorhandenen Lernziele bietet die Möglichkeit, die bestehenden Veranstaltungen besser aufeinander abzustimmen, Dopplungen und Lücken zu identifizieren und die Vermittlung kommunikativer Kompetenzen an der LMU in der Zukunft zu optimieren.


Literatur

1.
Silverman J. Teaching clinical communication: A mainstream activity or just a minority sport? Pat Educ Couns. 2009;76(3):361-367. DOI: 10.1016/j.pec.2009.06.011 External link
2.
Bachmann C, Hölzer H, Dieterich A, Fabry G, Langewitz W, Lauber H, Ortwein H, Pruskil S, Schubert S, Sennekamp M, Simmenroth-Nayda A, Silbernagel W, Scheffer S, Kiessling K. Longitudinales, bologna-kompatibles Modell-Curriculum "Kommunikative und soziale Kompetenzen": Ergebnisse eines interdisziplinären Workshops deutschsprachiger medizinischer Fakultäten. GMS Z Med Ausbild. 2009;26(4):Doc38. DOI: 10.3205/zma000631 External link
3.
Bachmann C, Abramovitch H, Barbu CG, Cavaco AM, Elorza RD, Haak R, Loureiro E, Ratajska A, Silverman J, Winterburn S, Rosenbaum M. A European consensus on learning objec-tives for a core communication curriculum in health care professions. Pat Educ Couns. 2012. [Epub ahead of print]. DOI: 10.1016/j.pec.2012.10.016 External link