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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

26.09. - 28.09.2013, Graz, Österreich

Das freiwillige Fortbildungszertifikat zur Anerkennung kontinuierlicher Fort- und Weiterbildung bei MTA-Berufen

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  • Janine Romppel - DIW-MTA e.V., Berlin, Deutschland
  • corresponding author Marco Kachler - DIW-MTA e.V., Berlin, Deutschland; Fachhochschule Kärnten, Klagenfurt am Wörthersee, Österreich

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Graz, 26.-28.09.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocP05_11

doi: 10.3205/13gma048, urn:nbn:de:0183-13gma0488

Published: August 20, 2013

© 2013 Romppel et al.
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Das Lernen Erwachsener ist ein lebensbegleitender Prozess der Sozialisation, der Enkulturation, der Individuation und der Identitätsfindung. Die Hinführung zu einer Informations- und Wissensgesellschaft, welche kontinuierliche Weiterbildung und Weiterqualifizierung (CPD) des Individuums zur Notwendigkeit erheben, und die zunehmende Anerkennung und Wertschätzung persönlicher Entwicklungspotentiale und Lernmöglichkeiten, spielen für die Aufwertung des Lernens im Erwachsenenalter eine wichtige Rolle [1]. „Bildung gilt als wichtigste Ressource im Wettbewerb um Produktionsstandorte und Arbeitsplätze“ [2], so dass das so genannte lebensbegleitende Lernen wie eine Pflichtaufgabe eines im Erwerbsleben Stehenden wirkt. Vom arbeitenden Subjekt werden im Zuge einer sich veränderten Erwerbsstruktur ständig neue und zu aktualisierende Qualifikationen abverlangt, so dass der Mensch durch aktives Vorausschauen seine Zukunft individuell plant und sich selbst weiterentwickelt [3]. Ein Blick auf das Berufsprofil und die damit einhergehenden Handlungsaufgaben von MTA-Berufen verdeutlichen wie eine immer dynamischere Technologisierung, zu neuen Qualifikationserfordernissen der Beschäftigen führt. Das DIW-MTA bekennt sich zum Life-Long-Learning und hat zusammen mit dem Berufsverband DVTA im Jahr 2009, unter Einbezug eines Expertengremiums das „Freiwillige Fortbildungszertifikat für MTA-Berufe“ initiiert, um unter qualitätssichernden Maßstäben eine dokumentierte Fort- und Weiterbildungsaktivität, die durch Credit Points (CP) ausgewiesen sind, zu erreichen. Die Berufsangehörigen nehmen das bisher freiwillige Angebot mit erheblichen Interesse wahr: mehr als 1100 registrierte Teilnehmende, über 5000 validierte Veranstaltungen, über 800 Veranstaltungsanbieter, über 400 erteilte Fortbildungszertifikate innerhalb von 4 Jahren sprechen für sich. Innerhalb eines Beobachtungszeitraumes von 22 Monaten hat sich die Registriertenzahl um 126 Prozent gesteigert, ein abweichender Trend ist bisher nicht zu verzeichnen. Neben der technischen Realisierung als Online-Tool, das seit der Einführung zahlreiche weitere innovative Umsetzungen (z.B. Barcode-gestützte Verfahren für die Administration; Integration neuer Lernformen wie E-Learning, Hospitationsaktivitäten) erfahren hat, wurde auch ein Panel an qualitätssichernden Elementen entwickelt. Mit dem „Freiwilligen Fortbildungszertifikat“ wird das Postulat des Life-Long-Learning und damit die Anerkennung fachlicher und sozialer Kompetenzen sowie die Autonomie, Selbstbeteiligung und das Eigenengagement jedes Einzelnen unterstützt. Das Konzept ist prinzipiell übertragbar auf andere Berufsgruppen.


Literatur

1.
Mandl H, Kopp B, Dvorak S. Aktuelle theoretische Ansätze und empirische Befunde im Bereich der Lehr-Lern-Forschung. Schwerpunkt Erwachsenenbildung. Bonn: Deutsches Institut für Erwachsenbildung; 2004. Zugänglich unter/available from: http://www.die-bonn.de/esprid/dokumente/doc-2004/mandl04_01.pdf External link
2.
Schiener J. Bildungserträge in der Erwerbsgesellschaft. Analysen zur Karrieremobilität. Wiesbaden: VS Verlag; 2006. S.11
3.
Seehagen-Marx H. E-Learning-gestützte Erwachsenenbildung. Möglichkeiten und Chancen des selbstgesteuerten Lernens mit E-Learning aus Sicht von Lernenden. 1. Aufl. Marburg: Tectum; 2009.