gms | German Medical Science

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

26.09. - 28.09.2013, Graz, Österreich

Bericht über ein Pilotprojekt an der Medizinischen Fakultät der Universität Zürich – Forschungs-basiertes Lernen: Schreibdidaktik zum wissenschaftlichen Schreiben

Poster

  • Felix Steiner - Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Department Angewandte Linguistik, Zürich, Schweiz
  • Philipp Mayer - Science-Textflow, Winterthur, Schweiz
  • Stefan Jörissen - Universität Zürich, Hochschuldidaktik, Zürich, Schweiz
  • Sabine Brendel - Universität Zürich, Hochschuldidaktik, Zürich, Schweiz
  • Christian Schirlo - Universität Zürich, Medizinische Fakultät, Zürich, Schweiz
  • corresponding author Sylvia Kaap-Fröhlich - Universität Zürich, Medizinische Fakultät, Zürich, Schweiz
  • Rainer Weber - Universität Zürich, Medizinische Fakultät, Zürich, Schweiz

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Graz, 26.-28.09.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocP04_03

doi: 10.3205/13gma032, urn:nbn:de:0183-13gma0323

Published: August 20, 2013

© 2013 Steiner et al.
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Outline

Text

Im Sommer 2013 werden die ersten Masterabsolvierenden ihr Medizinstudium an der Universität Zürich abschliessen. Für diese Kohorte ist eine Masterarbeit Zugangsvoraussetzung für das Eidgenössische Schlussexamen. Um den Studierenden zu ermöglichen, dafür ihre Schreibkompetenzen bedarfsgerecht erlernen oder vertiefen zu können, wurde mit der Hochschuldidaktik ein Pilotprojekt erstellt, durchgeführt und evaluiert.

Projektleitend waren folgende Fragen:

  • Welche Veranstaltungsformate unterstützen den Erwerb von wissenschaftlichen Schreibkompetenzen für Masterstudierende und wie können diese implementiert werden?
  • Welche Formate im Rahmen des Faculty Development eignen sich für Dozierende?
  • Welche Schlussfolgerungen ergeben sich aus den Erfahrungen der Pilotdurchführung?

Expert/innen aus Schreibdidaktik, Medical Education und Curriculumplanung entwickelten in enger Zusammenarbeit Veranstaltungsformate für die Betreuer- und die Studierendenseite. Konzeptionell stützten sie sich dabei auf Erkenntnisse der aktuellen Schreibforschung bzw. -didaktik [vgl. [1], [2], [3], [4]]. Für die Studierenden wurden drei gestufte Veranstaltungsformate konzipiert: Plenumsveranstaltungen, fakultative Kleingruppen-Workshops sowie Einzelberatungen. Für die Dozierenden wurde eine Weiterbildung entworfen, in der u.a. über den Schreibprozess, über die Rolle als Betreuungsperson sowie über Qualitätskriterien für wissenschaftliche Texte reflektiert wurde. Die Workshops für die Studierenden bzw. die Dozierenden wurden durch eine Fragebogenauswertung evaluiert. Zusätzlich wurden die Kurserfahrungen qualitativ evaluiert.

Zu den durchgeführten 6 Workshops für Studierende im HS 12 haben sich 50 Teilnehmer angemeldet. Sieben Studierende nahmen zusätzlich eine Einzelberatung wahr. Von den insgesamt 49 ausgefüllten Evaluationsfragebögen (Rücklauf 98%) beantworteten 45 (92%) die Frage nach der Weiterempfehlung mit „Ja“. Von den Dozierenden meldeten sich 109 Personen zu einer der 5 Veranstaltungen an. Von den insgesamt 79 ausgefüllten Evaluationsfragebögen (Rücklauf ca. 73%) beantworteten 47 (59%) die Frage nach der Weiterempfehlung mit „Ja“ und 17 (22%) mit „Teilweise“.

Die Nachfrage der Studierenden und Dozierenden an den zielgruppenspezifischen Formaten war unterschiedlich, dennoch hat sich das vorgestellte Konzept in der Pilotphase grundsätzlich bewährt und wird im HS 13 fortgeführt.

Neben den Inhalten zum wissenschaftlichen Schreiben soll in den Weiterbildungen auch über die formalen Rahmenbedingungen für die Masterarbeit informiert werden. Im Fokus sollen ausgehend von den linguistischen Qualitätskriterien dabei auch die generellen Qualitätskriterien für die Masterarbeiten liegen. In den Plenumsveranstaltungen für Studierende soll vermehrt an relevanten Textbeispielen aus Masterarbeiten gearbeitet werden. Die Bekanntmachung der Veranstaltungen bei den Studierenden soll verbessert werden, insbesondere sollen die Dozierenden über die Workshop- und Beratungsangebote für Studierende informiert werden.


Literatur

1.
Ehlich K, Steets A. Wissenschaftlich schreiben - lehren und lernen. Berlin/New York: de Gruyter; 2003.
2.
Kruse O, Berger K, Ulmi M. Prozessorientierte Schreibdidaktik. Bern/Stuttgart/Wien: Haupt; 2006.
3.
Kruse O, Jakobs EM, Ruhmann G. Schlüsselkompetenz Schreiben. 2. Auflage. Neuwies: Luchterhand; 2003.
4.
Steinhoff T. Wissenschaftliche Textkompetenz. Sprachgebrauch und Schreibentwicklung in wissenschaftlichen Texten von Studenten und Experten. Tübingen: Max Niemeyer; 2007.