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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

27.09. - 29.09.2012, Aachen

Messung und Förderung von Diagnosekompetenz: Ein interdisziplinärer Ansatz mit fehlerhaften Lösungsbeispielen

Vortrag

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  • corresponding author Nicole Heitzmann - Klinukum LMU, München, Deutschland
  • Martin R. Fischer - Klinikum der LMU München, Lehrstuhl für Didaktik und Ausbildungsforschung in der Medizin, München, Deutschland
  • Frank Fischer - LMU München, München, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Aachen, 27.-29.09.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. DocWiP709

doi: 10.3205/12gma255, urn:nbn:de:0183-12gma2551

Published: September 18, 2012

© 2012 Heitzmann et al.
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Diagnosekompetenz ist eine entscheidende, schwer zu erwerbende Kompetenz. Dies liegt unter anderem an trägem Wissen [1]. Trägem Wissen kann mit problembasiertem Lernen mit authentischen Fällen begegnet werden [2]. Lösungsbeispiele können der Problemillustration dienen. Abhängig von der Selbsterklärungsaktivität zeigte sich Lernen mit Lösungsbeispielen als effektiv [3]. In der Medizin förderten Lösungsbeispiele mit integrierten Fehlern bereits erfolgreich den Diagnosekompetenzerwerb [4]. Eine intensivere Verarbeitung der Fehler wirkte sich positiv aus4. Selbsterklärungsprompts können eine intensivere Verarbeitung induzieren [5]. Ausführliches Feedback war in eigenen Vorarbeiten nicht bei jedem Diagnoseschritt von jedem Lerner erwünscht und hatte negative motivationale Effekte, die zu oberflächlicher Verarbeitung führten4. Eine adaptierbare Feedbackmaßnahme könnte Abhilfe schaffen.

Hieraus resultieren folgende Forschungsfragen:

1.
Haben zusätzliche Selbsterklärungsprompts und zusätzliches adaptierbares Feedback einen positiven Effekt auf den Diagnosekompetenzerwerb?
2.
Sind die gewonnen Erkenntnisse zum Diagnosekompetenzerwerb in der Medizin auf die Domänen der Pflege und des Lehrens übertragbar?

Im Rahmen von experimentellen Studien im Lehramt, in der Medizin und der Pflege sollen diese Fragen beantwortet werden. Den Studien liegt ein 2x2-faktorielles Design zugrunde. Die Faktoren Fehleranalyseprompts und Adaptierbarkeit des Feedbacks werden variiert. Die Studie im Lehramt wurde bereits erfolgreich durchgeführt, eine detaillierte Analyse der gewonnenen Daten steht noch aus. Weitere Studien in der Medizin und Pflege sind in Vorbereitung.


Literatur

1.
Gräsel C, Mandl H. Förderung des Erwerbs diagnostischer Strategien in fallbasierten Lernumgebungen. Unterrichtswissenschaft. 1993;21(4):355-369.
2.
Dochy F, Segers M, Van den Bossche P, Gijbels D. Effects of problem-based learning: a meta-analysis. Learn Instruc. 2003;13(5):533-568. DOI: 10.1016/S0959-4752(02)00025-7 External link
3.
Stark R. Lernen mit Lösungsbeispielen. Göttingen: Hogrefe; 1999.
4.
Kopp V, Stark R, Fischer M. Förderung von Diagnosekompetenz durch fallbasiertes Lernen mit ausgearbeiteten Lösungsbeispielen: Evaluation einer computerbasierten Lernumgebung. Unterrichtswissenschaft. 2009;37(1):17-34.
5.
Stark R, Tyroller M, Krause U, Mandl H. Effekte einer metakognitiven Promptingmaßnahme beim situierten, beispielbasierten Lernen im Bereich Korrelationsrechnung. Z Päd Psychol. 2008;22(1):59-71.