gms | German Medical Science

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

27.09. - 29.09.2012, Aachen

Welche Rolle spielen Persönlichkeitsmerkmale von Medizinstudierenden bei ihrer Einstellung zur Psychiatrie?

Vortrag

  • corresponding author Laura Weninger - Universität Ulm, Ulm, Deutschland
  • Marc Allroggen - Uniklinik Ulm, Ulm, Deutschland
  • Paul Plener - Uniklinik Ulm, Ulm, Deutschland
  • Thea Rau - Uniklinik Ulm, Ulm, Deutschland
  • Andrea Ludolph - Uniklinik Ulm, Ulm, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Aachen, 27.-29.09.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. DocV610

doi: 10.3205/12gma247, urn:nbn:de:0183-12gma2471

Published: September 18, 2012

© 2012 Weninger et al.
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Text

Fragestellung: Um die Einstellung zur Psychiatrie von Medizinstudierenden zu untersuchen, wird seit 2010 an der Universität Ulm die SEMPER-Studie (Studie zu Empathie, Motivation für Psychiatrie und emotionale Ressourcen) durchgeführt. Ein Ziel dieser Studie ist, zu überprüfen, welche Rolle Persönlichkeitsmerkmale bei der Einstellung von Studierenden zur Psychiatrie im Studienverlauf spielen.

Methoden: An der zweiten Online-Umfrage der SEMPER-Studie nahmen von Okt. bis Dez. 2011 440 Medizinstudierende aller Semester der Universität Ulm teil. Verwendet wurden unter anderem der Fragebogen ATP-35 (Attitude Towards Psychiatry-35) in deutscher Übersetzung) sowie das NEO Fünf-Faktoren-Inventar (NEO-FFI).

Ergebnisse: Die Einstellung zur Psychiatrie war mit einem Mittelwert von 127±14 im ATP-35 insgesamt positiv. Es zeigte sich eine leichte Steigerung im Vergleich zur ersten Befragung (Mittelwert 124±22, N=714). Die Studierenden, die zum zweiten Mal teilnahmen (N=135), zeigten ebenfalls eine leichte Steigerung (Mittelwert 129±15 vs. Mittelwert 126±14). Die Einstellung zur Psychiatrie korrelierte positiv mit den Persönlichkeitsfaktoren "Extraversion“, "Offenheit“ und "Verträglichkeit“ sowie negativ mit dem Faktor "Neurotizismus“. Diese Ergebnisse entsprechen in etwa den Ergebnissen aus der ersten Befragung.

Schlussfolgerung: Im Studienverlauf verbessert sich die Einstellung der Studierenden gegenüber der Psychiatrie. Die Persönlichkeitsmerkmale der Studierenden sowie die Zusammenhänge zwischen den Persönlichkeitsmerkmalen und der Einstellung zur Psychiatrie bleiben weitgehend konstant [1], [2], [3].


Literatur

1.
Singer P, Dornbush RL, Brownstein EJ, Freedman AM. Undergraduate psychiatric education and attitudes of medical students towards psychiatry. Compr Psychiatry. 1986;27(1):14–20. DOI: 10.1016/0010-440X(86)90065-9 External link
2.
Strebel B, Obladen M, Lehmann E, Gaebel W. Einstellungen von Studierenden der Medizin zur Psychiatrie. Nervenarzt. 2000;71:205–212. DOI: 10.1007/s001150050030 External link
3.
Pollock DC, Byrne PN, Shanley DF. Personality and performance in psychiatric education. Med Educ. 1982;16(1):44–47. DOI: 10.1111/j.1365-2923.1982.tb01218.x External link