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Interdisziplinäres Curriculum für die klinische Ausbildung in der Zahnmedizin
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Published: | September 18, 2012 |
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Einleitung: Das aktuelle zahnmedizinische Fachwissen unterliegt einer ständigen Zunahme von neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen, laufenden Änderungen und Erweiterungen. In einer Stellungnahme des Wissenschaftsrates aus dem Jahr 2005 stellt dieser fest, dass eine isolierte Vermittlung der Kariologie, Endodontologie, Parodontologie, Prothetik, Kieferorthopädie und Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie in der zahnmedizinischen Ausbildung nicht mehr zeitgemäß ist. Diese tradierte Fächertrennung kann zu unnötigen Wiederholungen führen, aber ebenso zur Präsentation von Wissensinhalten zu verschiedenen Zeitpunkten während der Ausbildung. Ein Thema wird dabei aus der Sicht der einzelnen Fächer besprochen, die Verknüpfung bleibt dabei aus. Dadurch ist dem Studierenden erschwert verschiedene Lerninhalte zu verknüpfen und medizinisch sinnvolles Handeln auf die Basis theoretischer Grundlagen zu stellen.
Methode: Für die Erstellung des Curriculums wurde eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe aus den beteiligten Kliniken und Studierenden erstellt. Als erstes Thema wurde "Zahntraumata in der Zahnmedizin“ gewählt. Anhand mehrer klinischer Fälle wird aus der Sicht des Chirurgen, des Zahnerhalters, des Prothetikers und des Kieferorthopäden Stellung bezogen. In vier Vorlesungsstunden, der ZMK-Vorlesung wurde ein Thema innerhalb einer Semesterwoche vorgestellt. Hierbei handelt es sich um eine anwesendheitspflichtige Vorlesung aller zahnmedizinisch klinischer Semester. In der letzten Stunde wurde ein MC-Fragenquiz unter Verwendung eines Audience-Response-Systems durchgeführt. Die Daten wurden mit dem Statistikprogramms SPSS 19.0 ausgewertet.
Ergebnisse: Der MC-Test zeigte in der Beantwortung der Fragen keinen signifikanten Unterschied zwischen den Semestern. Die abschließende Evaluation der Studierenden, zeigte eine hohe Zufriedenheit und den Wunsch nach weiteren interdisziplinären Veranstaltungen.
Schlussfolgerung: Mit dieser Lernveranstaltung soll gezeigt werden, dass Studierende bereits im ersten klinischen Semester in der Lage sind komplexe klinische Fälle zu analysieren und Therapienoptionen zu benennen [1], [2], [3].
Literatur
- 1.
- Gräsel C, Mandl H. Förderung des Erwerbs diagnostischer Strategien in fallbasierten Lernumgebungen. Unter Wiss. 1993;21:355-370.
- 2.
- Kopp V, Stark R, Fischer MR. Förderung von Diagnosekompetenz in der medizinischen Ausbildung durch Implementation eines Ansatzes zum fallbasierten Lernen aus Lösungsbeispielen. GMS Z Med Ausbild. 2007;24(2):Doc107. Zugänglich unter/available from: http://www.egms.de/static/de/journals/zma/2007-24/zma000401.shtml
- 3.
- Wissenschaftsrat. Empfehlung zur Weiterentwicklung der Zahnmedizin an den Universitäten in Deutschland. Berlin: Wissenschaftsrat; 2005.