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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

27.09. - 29.09.2012, Aachen

Ein Multi-Methoden-Ansatz für ein besseres Verständnis der Arzt-Patienten-Kommunikation

Poster

  • corresponding author Regina Studer - Kompetenzzentrum für Prüfungen in der Medizin/Baden-Württemberg, Heidelberg, Deutschland
  • Sator Marlene - Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Allgemeine Innere Medizin und Psychosomatik, Heidelberg, Deutschland
  • Jochen Spang - Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Allgemeine Innere Medizin und Psychosomatik, Heidelberg, Deutschland
  • Barbara Maatouk-Buermann - Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Allgemeine Innere Medizin und Psychosomatik, Heidelberg, Deutschland
  • Jobst-Hendrik Schultz - Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Allgemeine Innere Medizin und Psychosomatik, Heidelberg, Deutschland
  • Jana Jünger - Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Allgemeine Innere Medizin und Psychosomatik, Heidelberg, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Aachen, 27.-29.09.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. DocP142

doi: 10.3205/12gma045, urn:nbn:de:0183-12gma0452

Published: September 18, 2012

© 2012 Studer et al.
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Text

Fragestellung: Frühere Studien zeigen einen positiven Zusammenhang zwischen der vom Patienten wahrgenommenen Empathie des Therapeuten und der zeitgleich erfassten physiologischen Konkordanz zwischen Patient und Therapeut bezüglich elektrodermaler Aktivität. Es ist jedoch nicht bekannt, welche Prozesse auf der Mikroebene der Interaktion ablaufen, wenn physiologische Konkordanz beziehungsweise Diskordanz auftritt. Ein besseres Verständnis dieser Mikroebene ist besonders wichtig, um "teachable moments“ bezüglich linguistischer und interaktioneller Merkmale herauszuarbeiten. Diese Studie untersucht, ob konkordante bzw. diskordante physiologische Reaktionen der Interaktionspartner Mikrophänomene des kommunikativen und interaktiven Verhaltens widerspiegeln.

Methode: In einer Pilotstudie wurden 20 Arzt-Patienten-Interaktionen gefilmt. Daran nahmen 20 Medizinstudenten und 20 standardisierte Patienten mit somatoformer Störung (abdominale Schmerzen) teil. Während des Gesprächs wurde die elektrodermale Aktivität der beiden Interaktionspartner erhoben. In einem Multi-Methoden-Ansatz wurden anschließend Momente hoher und niedriger physiologischer Konkordanz identifiziert und bezüglich des kommunikativen (verbalen und non-verbalen) Verhaltens linguistisch-gesprächsanalytisch untersucht.

Ergebnisse: Anhand ausgewählter Beispiele werden in diesem Beitrag Zusammenhänge zwischen kommunikativem Verhalten und physiologischer Konkordanz bzw. Diskordanz in der Arzt-Patienten-Interaktion aufgezeigt. Beispielsweise ging in einer Interaktion die hohe physiologische Konkordanz mit dem Ansprechen der Angst des Patienten, an Krebs zu leiden, einher.

Schlussfolgerung: Die Kombination qualitativer und quantitativer Methoden ist ein vielversprechender Ansatz, um die Arzt-Patienten-Interaktion in ihrer Komplexität holistisch zu erfassen [1], [2], [3].


Literatur

1.
Marci CD, Ham J, Moran E, Orr SP. Physiologic correlates of perceived therapist empathy and social-emotional process during psychotherapy. J Nerv Ment Dis. 2007;195(2):103-111. DOI: 10.1097/01.nmd.0000253731.71025.fc External link
2.
Maynard DW, Heritage J. Conversation analysis, doctor-patient interaction and medical communication. Med Educ. 2005;39(4):428-435. DOI: 10.1111/j.1365-2929.2005.02111.x External link
3.
Heritage J. The interaction order and clinical practice: Some observations on dysfunctions and action steps. Patient Educ Couns. 2011;84(3):338-343. DOI: 10.1016/j.pec.2011.05.022 External link