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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

05.10. - 08.10.2011, München

Was bedeuten Implementierungsforschung und Wissenszirkulation für die Professionalisierung im Gesundheitswesen?

Poster

  • corresponding author Horst Christian Vollmar - DZNE - Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen, Witten, Deutschland
  • author Silke Kuske - DZNE - Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen, Witten, Deutschland
  • author Christine Riesner - DZNE - Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen, Witten, Deutschland
  • author Tina Quasdorf - DZNE - Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen, Witten, Deutschland
  • author Stefan Wilm - Universität Witten/Herdecke, Fakultät für Gesundheit, Institut für Allgemeinmedizin und Familienmedizin, Witten, Deutschland
  • author presenting/speaker Ines Buscher - DZNE - Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen, Witten, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). München, 05.-08.10.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11gma249

doi: 10.3205/11gma249, urn:nbn:de:0183-11gma2492

Published: September 26, 2011

© 2011 Vollmar et al.
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Fragestellung: Wissen und daraus resultierende Handlungen zählen zu den wichtigsten Ressourcen für die Gesundheitsversorgung. Allerdings gelangt evidenzbasiertes Wissen in etlichen Fällen nicht oder nur schleppend in die Versorgung. Zur Beschreibung und Überwindung dieses Zustandes existiert eine Vielzahl von Konzepten. Ziel war, die wichtigsten zu identifizieren und für den deutschen Versorgungskontext zu adaptieren.

Methoden: Es erfolgte eine selektive Auswertung von Übersichtsartikeln aus MEDLINE, Cochrane, Scopus, Gerolit, CINAHL, DigiBIB, ERIC und Google Scholar sowie Berichte von Forschungs- und politischen Institutionen. Die Suche wurde ohne zeitliche Beschränkung durchgeführt und auf die Sprachen Deutsch, Englisch und Niederländisch eingegrenzt.

Ergebnisse: Für Maßnahmen und Forschungsbemühungen, die sich eine Verkleinerung der Wissens-Praxis-Lücke zum Ziel gesetzt haben, existieren rund 70 verschiedene Begriffe. Implementierungsforschung und Wissenszirkulation/-translation scheinen die geläufigsten zu sein zu sein, wobei sich die Begriffe weniger inhaltlich sondern eher geografisch abgrenzen. Der in Europa bekanntere Begriff der Implementierungsforschung beschreibt die wissenschaftliche Untersuchung von Methoden, die systematisch die Übertragung aktueller Forschungsergebnisse und evidenzbasierter Praktiken in die Versorgung unterstützen und das Ziel verfolgen, die Qualität und Effektivität des Gesundheitssystems zu verbessern. Aus dieser Definition wird bereits die Nähe zur Versorgungs- aber auch zur Bildungsforschung deutlich.

Schlussfolgerung: Implementierungsforschung und Wissenszirkulation sind ähnliche Forschungskonzepte, die versuchen auf Mikro-, Meso- und Makroebene Strategien zu entwickeln, um Wissen in die Praxis zu bringen und auf diesem Wege die Qualität der Versorgung zu verbessern. Hierbei spielen Lernprozesse eine wichtige Rolle. Die vielfältigen und meist komplexen Forschungsfragen gilt es interdisziplinär zu bearbeiten.