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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

05.10. - 08.10.2011, München

Inhaltsanalyse von Stellenangeboten für Biomedizinische Analytiker in Österreich zur Erhebung von Arbeitsmarktanforderungen – eine explorative Studie

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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). München, 05.-08.10.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11gma204

doi: 10.3205/11gma204, urn:nbn:de:0183-11gma2049

Published: September 26, 2011

© 2011 Maurer et al.
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Fragestellung: Welche Qualifikationsanforderungen werden im Tätigkeitsfeld „Biomedizinische Analytik“ nachgefragt und welche Anforderungen sind für die Ausbildung an der Fachhochschule abzuleiten?

Ziele: In einer explorativen Studie wurde ein System zur Analyse von Stellenangeboten generiert, um u. a. Qualifikationsanforderungen wie soziale und wissenschaftliche Kompetenzen (vgl. [1]) zu identifizieren. Diese wurden auf ihre Aussagekraft untersucht.

Methoden: Anhand einer qualitativen Inhaltsanalyse (vgl. [2]) wurden 8 Kategorien festgelegt (Fachbereich, Tätigkeitsfeld, Beschäftigungsausmaß, Turnusdienst, Dienstverhältnis, Dienstort, Kompetenzen, Berufserfahrung). Alle Stellenangebote (n=107) von biomed austria wurden in den letzten 5 Monaten erfasst und quantitativ ausgewertet.

Ergebnisse: Überwiegend wird Personal im Routinebereich (76% vs. Forschung 22%) gesucht, wobei 25% der medizinisch-chemischen Labordiagnostik zugeordnet werden. Die Bereiche Molekularbiologie, Zellkultur und Funktionsdiagnostik folgen mit jeweils 9 Jobinseraten. In nahezu jedem zweitem Inserat werden soziale Kompetenzen (46%) vom künftigen Biomedizinischen Analytiker erwartet. Teamfähigkeit (n=51) wird neben Flexibilität und Belastbarkeit als wichtigste Merkmalsausprägung genannt. Wissenschaftliche Kompetenzen werden explizit nur an zwei Forschungsarbeitsstellen gefordert. Bei 57% der Inserate erfolgen keine Angaben hinsichtlich Berufserfahrung.

Schlussfolgerung: Während im aktuellen Curriculum bereits 12% des Workloads ausschließlich der Vermittlung wissenschaftlicher Kompetenzen gewidmet werden, entfallen auf die Persönlichkeitsentwicklung lediglich 3%. Ursachen können in der hohen Stofflastigkeit der Biomedizinischen Analytik gesehen werden. Es sollten verstärkt Lehrformen in Kleingruppen genützt werden, um soziale Kompetenzen auch in fachwissenschaftlichen Modulen zu vermitteln, damit den Arbeitsmarktanforderungen stärker entsprochen werden kann.


Literatur

1.
FH-MTD-AV. Verordnung der Bundesministerin für Gesundheit und Frauen über Fachhochschul-Bakkalaureatsstudiengänge für die Ausbildung in den gehobenen medizinisch-technischen Diensten (FH-MTD-Ausbildungsverordnung - FH-MTD-AV). BGBl. 2006;II(Nr. 2/2006).
2.
Mayring P. Einführung in die qualitative Sozialforschung. Eine Anleitung zu qualitativem Denken. Weinheim: Beltz; 2002.