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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

05.10. - 08.10.2011, München

Die Implementierung eines TED-Systems im Aachener Modellstudiengang Medizin – Wie und wo steigert es Interaktivität und Qualität der Lehre?

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  • author presenting/speaker Janna-Lina Kerth - RWTH Aachen, Medizinische Fakultät, Studiendekanat, Aachen, Deutschland
  • author Linda Bilbang - RWTH Aachen, Medizinische Fakultät, Studiendekanat, Aachen, Deutschland
  • corresponding author Melanie Simon - RWTH Aachen, Medizinische Fakultät, Studiendekanat, Aachen, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). München, 05.-08.10.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11gma168

doi: 10.3205/11gma168, urn:nbn:de:0183-11gma1684

Published: September 26, 2011

© 2011 Kerth et al.
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Fragestellung: Vorlesungen in den medizinischen Studiengängen leiden häufig unter einer hohen Informationsdichte bei geringer Beteiligungsmöglichkeit der Studierenden. Zwischenfragen von Dozenten werden, wenn überhaupt, von einigen wenigen Studierenden beantwortet. Dadurch bekommt weder der Dozent ein objektives Feedback noch werden andere Studierende einbezogen.

Dieses regelmäßige Feedback über den eigenen Lernstand stellt Hattie in einer Studie über Aspekte des Lehrens und den Lerneffekt jedoch als maßgeblich für Erfolg heraus [1].

Es soll gezeigt werden, wie ein interaktives Abstimmungssystem sinnvoll und zielführend in verschiedene Veranstaltungen eingegliedert werden kann.

Methoden: Im Rahmen eines innovativen Lehrprojekts wurde im Aachener Modellstudiengang Medizin ein TED-System implementiert. Die Dozenten werden hinsichtlich der Nutzung beraten, die Veranstaltungen werden technisch betreut.

Ergebnisse: Im Aachener Modellstudiengang Medizin wird das TED-System nach seiner Pilotphase in den folgenden Bereichen genutzt:

1.
Einstieg. Das Vorwissen der Teilnehmer wird aktiviert, der Dozent bekommt einen Eindruck über den Lernstand.
2.
Vorher-Nachher-Vergleich. Bei ethischen Diskussionen ist hier ein besseres Bild zu erwarten, da durch die Abstimmungsweise Anonymität gewährleistet ist. Auch der Lernerfolg nach einzelnen Lerneinheiten kann so überprüft werden.
3.
Ausstieg. Durch Abschlussquiz, welches zeigt, wo noch Probleme oder Unklarheiten bestehen.
4.
Zeitnahe Evaluation. Dadurch eine Verbesserung der Lehre.
5.
Gezielte Prüfungsvorbereitung. Durch gemeinsames Üben der Prüfungsfragen bekommen sowohl Studierende - über vorhandene Wissenslücken - als auch Lehrende - über Wiederholungs- oder Vertiefungsbedarf - ein Feedback.

Schlussfolgerung: Das System wird sowohl von Studierenden als auch von Lehrenden gut angenommen. Die Qualität der Lehre wird dadurch gesteigert, dass große Gruppen interaktiv auch anonym einbezogen werden. Dieses System wird deshalb den Kriterien nach Hattie gerecht und steigert dadurch den Lerneffekt.


Literatur

1.
Hattie J. Visible Learning: A Synthesis of over 800 Meta-Analysis relating to Achievement. Milton Park/Oxon: Routledge; 2009.