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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

05.10. - 08.10.2011, München

Wirken sich unterschiedliche medizinische Curricula auf das klinische Denken der Studierenden aus?

Poster

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). München, 05.-08.10.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11gma113

doi: 10.3205/11gma113, urn:nbn:de:0183-11gma1137

Published: September 26, 2011

© 2011 Gehlhar et al.
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Fragestellung: Das klinische Denken ist eine zentrale Komponente ärztlicher Kompetenz und jede Universität möchte Absolventen mit guten klinischen Denkfähigkeiten ausbilden. Doch welche Form des Unterrichts diese Fähigkeiten besonders gut fördert ist bis heute nicht gezeigt. Das Diagnostic Thinking Inventory (DTI) [1] misst die Struktur und die Flexibilität des klinischen Denkens in der Selbsteinschätzung der Teilnehmer. Eignet sich das DTI dazu, wissens-unabhängige Unterschiede im klinischen Denken bei Studierenden verschiedener Ausbildungsstufen und Curricula zu messen?

Methoden: Die deutsche Version des DTI [2] wurde von 247 freiwilligen Studierenden aus drei Universitäten und verschiedenen klinischen Semestern ausgefüllt und quantitativ ausgewertet. Es waren Teilnehmer aus Regel- und Modellstudiengängen beteiligt, die unterschiedliche Curricula durchlaufen.

Ergebnisse: Die Ergebnisse der Pilotstudie zeigen, dass mit Hilfe des DTI signifikante Unterschiede zwischen Studierenden gleicher Semester aber unterschiedlicher Fakultäten ebenso wie signifikante Wissenszunahmen im Verlauf des Studiums gemessen werden können (siehe Tabelle 1 [Tab. 1]).

Schlussfolgerung: Das DTI ist ein viel versprechendes Instrument, um das selbst eingeschätzte Konzept des klinischen Denkens im curricularen Vergleich zu erfassen. Im nächsten Schritt sollen die Limitationen dieser Pilotstudie - es waren bisher nur freiwillige Teilnehmer in nicht standardisierten Testumgebungen und der DTI misst die Einschätzung der Studierenden - ausgeräumt werden: Es sollen ganze Semesterstärken teilnehmen und die gewonnen Daten sollen durch einen fachbezogenen objektiven Test zum klinischen Denken i.S. eines Script Concordance Tests ergänzt werden.


Literatur

1.
Bordage G, Grant J, Marsden P. Quantitative assessment of diagnostic ability. Med Educ. 1990;24(5):413-425. DOI: 10.1111/j.1365-2923.1990.tb02650.x External link
2.
Stieger S, Praschinger A, Kletter K, Kainberger F. Diagnostic grand rounds: A new teaching concept to train diagnostic reasoning. Eur J Radiol. 2009;78(3):349-352. DOI: 10.1016/j.ejrad.2009.05.015. External link