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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

05.10. - 08.10.2011, München

Risiken und Fehler in der modernen Medizin: Ein Kursmodul zur professionellen Sensibilisierung von Medizinstudierenden

Vortrag

  • corresponding author presenting/speaker Tim Peters - Ruhr-Universität Bochum, Abteilung für Medizinische Ethik und Geschichte der Medizin, Bochum, Deutschland
  • author Anne Baumann - Ruhr-Universität Bochum, Abteilung für Medizinische Ethik und Geschichte der Medizin, Bochum, Deutschland
  • author Jan Schildmann - Ruhr-Universität Bochum, Abteilung für Medizinische Ethik und Geschichte der Medizin, Bochum, Deutschland
  • author Jochen Vollmann - Ruhr-Universität Bochum, Abteilung für Medizinische Ethik und Geschichte der Medizin, Bochum, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). München, 05.-08.10.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11gma095

doi: 10.3205/11gma095, urn:nbn:de:0183-11gma0958

Published: September 26, 2011

© 2011 Peters et al.
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Text

Fragestellung: Die professionelle Handhabung von Risiken und Fehlern in der Medizin steht im Fokus der wissenschaftlichen wie gesellschaftlichen Wahrnehmung. Aktuell wird unter anderem über Fehlerbewältigungssysteme, eine Politik des open disclosure sowie über gesetzliche Regelungen (Patientenrechtsgesetz) diskutiert. Bei medizinischen Behandlungen bestehen grundsätzlich immer Risiken und es werden trotz Sicherheitsvorkehrungen Fehler gemacht. Der Umgang damit und die Kommunikation darüber werden häufig als Herausforderung im ärztlichen Alltag angesehen. Auch in der medizinischen Lehre wird dieser Bereich bisher nur unzureichend bzw. unstrukturiert behandelt.

Methoden: In einem medizinethischen Lehrmodul sollen Studierende über die Wirkmächtigkeit von Risiken und Fehlern aufgeklärt und für den Umgang mit diesem Thema sensibilisiert werden. Der Fokus liegt dabei auf ethischen und kommunikativen Aspekten. Konkret werden im Kurs Fallbeispiele, moderierte Gruppendiskussionen und Rollenspiele eingesetzt, um den Teilnehmern dieses abstrakte und in Teilen auch tabuisierte Thema näher zu bringen.

Ergebnisse: Neben der praktischen Umsetzung (Machbarkeitsstudie) werden Ergebnisse der schriftlichen Evaluation (mixed-method-Ansatz: qualitative Interviews und strukturierte Fragebögen) vorgestellt. Zielkriterien der Studierendenbefragung vor der Lehrveranstaltung sind unter anderem die Erwartungen, Erfahrungen und die persönliche Themenrelevanz. Im Anschluss an den Kurs erfolgt die Evaluation mit einem Fokus auf die Kursakzeptanz der Studierenden, die Lerneffekte (Selbsteinschätzung) sowie Fragen zur Einstellung und Haltung gegenüber einem professionellen Umgang mit Risiken und Fehlern.

Schlussfolgerung: Unter Berücksichtigung der praktischen Erfahrungen und der Evaluationsergebnisse werden Möglichkeiten und Grenzen der Implementierung von Lehrveranstaltungen zur Vermittlung professionsethischer Kompetenzen in den Bereichen Risikokommunikation und Fehlermanagement diskutiert.