gms | German Medical Science

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

05.10. - 08.10.2011, München

Reliabilität des Hamburger Auswahlverfahrens für Medizinische Studiengänge, Naturwissenschaftsteil (HAM-Nat)

Vortrag

Search Medline for

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). München, 05.-08.10.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11gma085

doi: 10.3205/11gma085, urn:nbn:de:0183-11gma0853

Published: September 26, 2011

© 2011 Hampe et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.


Outline

Text

Fragestellung: Die Universität Hamburg hat im Jahr 2005 begonnen, einen Naturwissenschaftstest zur Auswahl von Studienbewerbern zu entwickeln (HAM-Nat). Hier untersuchen wir

1.
die Paralleltest- und Retest-Reliabilität
2.
die Auswirkungen eines Chemiekurses auf die Testergebnisse
3.
die Übereinstimmung der HAM-Nat-Ergebnisse mit denen des Testmoduls „Naturwissenschaftliches Denken“, das inhaltlich und strukturell dem Modul „Medizinisch-naturwissenschaftliches Grundverständnis“ des Tests für Medizinische Studiengänge (TMS) entspricht.

Methoden: 316 mit anderen Methoden ausgewählte Studienanfänger bearbeiteten freiwillig in der Orientierungseinheit im Jahr 2007 unterschiedliche HAM-Nat-Versionen. Nach vier Wochen bekam die eine Hälfte der Studienanfänger eine andere HAM-Nat-Version, die andere Hälfte bearbeitete das Modul „Naturwissenschaftliches Denken“. Innerhalb dieser 4 Wochen konnten die Studienanfänger an einem fünftägigen Chemiekurs teilnehmen.

Ergebnisse: Die Paralleltest-Reliabilitäten für die vier Testversionen lagen zwischen rtt=.53 und rtt=.67. Die Retest-Reliabilitäten der beiden 2007er Testhälften lagen bei rtt=.54 und rtt=.61. Die HAM-Nat Versionen HN2006 und HN2007 korrelierten mit dem Modul „Naturwissenschaftliches Denken“ zu r=.34 und r=.21. Studierende, die zwischen Test und Testwiederholung einen Chemiekurs absolviert hatten, verbesserten dadurch nicht ihre Testleistungen.

Schlussfolgerung: Die Ergebnisse lassen erwarten, dass weitere Testversionen ebenfalls keine hohe interne Konsistenz, Paralleltest-Reliabilität oder Retest-Reliabilität ergeben. Daher ist für den Aufbau einer Sammlung von Items, die austauschbar für die Erzeugung von Parallelversionen benutzt werden können, große Sorgfalt erforderlich. Das Testmodul „Naturwissenschaftliches Denken“ misst im Wesentlichen etwas anderes als der HAM-Nat. Der fehlende Effekt des Chemiekurses auf die HAM-Nat-Ergebnisse ist vermutlich auf fehlende Abstimmung der Inhalte und die geringe Motivation der Teilnehmer zurückzuführen.