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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

05.10. - 08.10.2011, München

Die Bedeutung der Qualität der fachärztlichen Weiterbildung für den Karriereverlauf und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf

Vortrag

  • corresponding author presenting/speaker Benjamin Gedrose - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut für Allgemeinmedizin, Hamburg, Deutschland
  • author Carsten Wonneberger - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut für Allgemeinmedizin, Hamburg, Deutschland
  • author Jana Jünger - Universitätsklinikum Heidelberg, Abteilung Medizin II, Heidelberg, Deutschland
  • author Nadja Köhl-Hackert - Universitätsklinikum Heidelberg, Abteilung Innere Medizin II, Heidelberg, Deutschland
  • author Bernt-Peter Robra - Otto-von-Guericke Universität; Institut für Sozialmedizin und Gesundheitsökonomie, Magdeburg, Deutschland
  • author Katharina Rothe - Universität Leipzig, Sportwissenschaftliche Fakultät, Leipzig, Deutschland
  • author Anita Schmidt - Universitätsklinik Erlangen, Berufsfachschule für Krankenpflege, Medizinische Klinik I, Medizindidaktik, Erlangen, Deutschland
  • author Christoph Stosch - Universität zu Köln, Medizinische Fakultät, Referat für Lehre, Studium und Studienreform, Köln, Deutschland
  • author Richard Wagner - Justus-Liebig-Universität Gießen, Medizinische Fakultät, Referat 4 - Studium und Lehre, Gießen, Deutschland
  • author Hendrik van den Bussche - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut für Allgemeinmedizin, Hamburg, Deutschland
  • author Dorothee Alfermann - Universität Leipzig, Sportwissenschaftliche Fakultät, Leipzig, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). München, 05.-08.10.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11gma079

doi: 10.3205/11gma079, urn:nbn:de:0183-11gma0792

Published: September 26, 2011

© 2011 Gedrose et al.
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Text

Fragestellung: Die fachärztliche Weiterbildung (WB) ist in ihrer Bedeutung für den Verlauf der ärztlichen Karriere in Deutschland nur unzureichend untersucht. Vor dem Hintergrund eines immer wieder beklagten Mangels ärztlichen Personals stellt sich die Frage, ob gezielte Verbesserungen der Bedingungen der WB diesem Personalmangel Abhilfe schaffen könnten. Immer wieder wird beschrieben, dass eine Verbesserung der „work-life-balance“ (WLB) einen Standortvorteil für Anbieter von WB darstellt. Zur Erhöhung der WLB gilt die Einführung von „familienfreundlichen Maßnahmen“ als das Mittel der Wahl. Offen ist aber, inwieweit zusätzlich zu solchen wesentlich die Arbeitszeit regelnden Maßnahmen auch weitere, inhaltlich auf die WB bezogene Instrumente, wie bspw. strukturierte Curricula und verbindliche Zeitpläne einen positiven Einfluss auf die WLB ausüben.

Methoden: Es werden Daten aus der multizentrischen längsschnittlichen Beobachtungsstudie karmed vorgestellt (http://www.uke.de/institute/allgemeinmedizin/index_47027.php). In dieser Studie wird die berufliche Entwicklung von anfänglich 1012 Absolvierenden des Medizinstudiums aus 7 medizinischen Fakultäten jährlich beobachtet. In diesem Vortrag werden Daten aus dem zweiten Erhebungszeitpunkt, wenige Monate nach Beginn der WB, präsentiert.

Ergebnisse: Bereits ein halbes Jahr nach Beginn der WB lässt sich ein statistisch bedeutsamer Zusammenhang zwischen der WLB und der wahrgenommenen QWB erkennen. Die QWB hat einen größeren Einfluss auf die WLB als beispielsweise die wöchentliche Arbeitszeit oder die Frage, ob die Person eigene Kinder hat. Eine „gute fachliche Betreuung“ war das am häufigsten genannte Entscheidungskriterium für den momentanen Arbeitgeber. Neben Kindererziehungszeiten waren schlechte Weiterbildungsbedingungen der Hauptgrund für die Annahme, dass sich die WB – Dauer verlängert.

Schlussfolgerung: Diese Daten stützen die Annahme, dass Bemühungen um eine Verbesserung der Ausbildung in der WB neben klassischen „familienfreundlichen Maßnahmen“ einen Standortvorteil für Kliniken bei der Personalgewinnung und –bindung darstellen können.