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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

23.09. - 25.09.2010, Bochum

Retentionsquoten im Regel- und Modellstudiengang Medizin an der Ruhr-Universität Bochum - eine Bilanz nach sieben Jahren

Poster

  • corresponding author presenting/speaker Ute Köster - Ruhr-Universität Bochum, Zentrum für Medizinische Lehre, Bochum, Deutschland
  • Thorsten Schäfer - Ruhr-Universität Bochum, Zentrum für Medizinische Lehre, Bochum, Deutschland
  • Michaela Pieper - Ruhr-Universität Bochum, Zentrum für Medizinische Lehre, Bochum, Deutschland
  • Ralf Sander - Ruhr-Universität Bochum, Medizinischen Fakultät, Studiendekanat, Bochum, Deutschland
  • Dieter Klix - Ruhr-Universität Bochum, Medizinischen Fakultät, Studiendekanat, Bochum, Deutschland
  • Herbert Rusche - Ruhr-Universität Bochum, Zentrum für Medizinische Lehre, Bochum, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Bochum, 23.-25.09.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10gma176

doi: 10.3205/10gma176, urn:nbn:de:0183-10gma1762

Published: August 5, 2010

© 2010 Köster et al.
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Text

Hintergrund: Im Modellstudiengang Medizin werden in jedem Wintersemester 42 Studierende aufgenommen. Dies erfolgt auf Basis der persönlichen Bewerbung um einen Studienplatz unter denjenigen Studierenden, die ihren Studienplatz in Bochum angenommen haben. Von den jährlich etwa 300 Studierenden bewarben sich seit dem Wintersemester 2003/04 jeweils zwischen 70 und 100 Studierende pro Jahrgang für den Modellstudiengang, von denen jeweils 42 per Los und nicht nach Leistungskriterien ausgewählt wurden.

Fragestellung: Im Sommersemester 2009 absolvierten die ersten Studierenden, die sich im Wintersemester 2003 an der Ruhr-Universität Bochum für Humanmedizin immatrikuliert hatten, den zweiten Abschnitt der ärztlichen Prüfung. 19 von 42 Studierenden, die ihr Studium im Modellstudiengang begonnen hatten, beendeten ihr Medizinstudium in Mindeststudienzeit. Dies sind 45,2%. Im Regelstudiengang waren es 34,8%.

Dieses Ergebnis haben wir zum Anlass genommen zu prüfen, wie viele Studierende in Mindeststudienzeit sowohl im Modell- als auch im Regelstudiengang die PJ-Reife erlangen.

Methoden: Wir verglichen die Anzahl der Studienanfänger aus den Wintersemestern 2003 und 2004 mit der Anzahl derjenigen, die in Mindeststudienzeit PJ-Reife erlangt haben (SS 2008 und SS 2009). Hierbei unterschieden wir Studierende, die sich für den Regelstudiengang (RSM) entschieden haben, Studierende, die sich für den Modellstudiengang beworben haben, aber nicht ausgelost wurden (Referenzkohorte) und Studierende, die einen Studienplatz im Modellstudiengang (MSM) erhalten haben.

Ergebnisse: Von den Studierenden des Modellstudienganges des 1. Jahrganges (WS 03/04) erreichten 69,1% die PJ-Reife in Mindeststudienzeit. Bei den Studierenden des Regelstudienganges waren dies 38,2%, bei der Referenzkohorte 33,3%. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der Betrachtung der Daten für den Jahrgang, der sich im Wintersemester 2004/05 immatrikulierte. Im Sommersemester 2009 erhielten 71,4% der MSM-Studierenden die PJ-Reife, bei den RSM-Studierenden waren es 42,6%, bei der Referenzkohorte 24,1%.

Eine detaillierte Analyse des Studienverlaufs der Jahrgänge 2-7 im Modellstudiengang Medizin zeigt unter anderem folgendes Bild: Von insgesamt 252 Studierenden verließen 3 Studierende den Modellstudiengang und wechselten in den Regelstudiengang, 4 Studierende wechselten das Studienfach. Fünf exmatrikulierten sich aus persönlichen Gründen, bei weiteren 5 Studierenden sind die Gründe unbekannt. 14 Studierende wechselten in einen nachfolgenden Jahrgang, 4 setzen ein Jahr aus, um zu promovieren, 2 sind erkrankt und nahmen aus diesem Grunde eine Auszeit.

Für den Regelstudiengang liegen vergleichbare Retentionsanalysen nicht vor.

Fazit: In den untersuchten Jahrgängen des Modellstudienganges sind im Vergleich zum Regelstudiengang deutlich höhere Quoten von Studierenden in Mindeststudienzeit zu beobachten.