gms | German Medical Science

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

23.09. - 25.09.2010, Bochum

Teamtraining für pädiatrische Notfälle - ein Ausbildungskonzept auch für Medizinstudenten

Poster

  • corresponding author presenting/speaker Dejan Vlajnic - Universitätsklinik Bonn, Kinderkardiologie, Bonn, Deutschland
  • Ralf Knies - Universitätsklinik Bonn, Kinderkardiologie, Bonn, Deutschland
  • Sven Dannemann - Universitätsklinik Bonn, Kinderkardiologie, Bonn, Deutschland
  • Ulrike Herberg - Universitätsklinik Bonn, Kinderkardiologie, Bonn, Deutschland
  • Johannes Breuer - Universitätsklinik Bonn, Kinderkardiologie, Bonn, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Bochum, 23.-25.09.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10gma154

doi: 10.3205/10gma154, urn:nbn:de:0183-10gma1544

Published: August 5, 2010

© 2010 Vlajnic et al.
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Text

Fragestellung: Die Reanimation im Kindesalter stellt eine besondere Herausforderung an Ärzte und Pflegekräfte dar. Die Leitlinien des European Resuscitation Council von 2005 bieten allgemeingültige und gut verständliche Algorithmen zur Wiederbelebung im Kindesalter an. Leider mangelt es weiterhin an einem flächendeckenden diktaktisch guten Schulungsangebot.

Methodik: Aus diesem Grunde haben wir 2008 das „Kindernotfallteam NRW“ ins Leben gerufen. Dieses Team hat als Hauptziel, für eine kontinuierliche und nachhaltige Lehre und Ausbildung in der Reanimation im Kindesalter für medizinisches Personal und Laien zu sorgen. Dabei stehen die folgenden drei Schwerpunkte im Vordergrund:

1.
Realitätsnahe Simulation von Notfallsituationen;
2.
Didaktische Kompetenz;
3.
Wissenschaftliche Begleitung und Auswertung des Kursangebotes.

In Zusammenarbeit mit der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg haben wir ein innovatives Simulationsmodul entwickelt, welches realitätsnahe Szenarien an jedem Geräte- und Monitortyp durchführbar macht. Dadurch ist es möglich, möglichst kostengünstig und flächeneckend Kurse anzubieten.

Ergebnisse: Zurzeit erhalten alle Mitarbeiter und Studenten des Klinikums der Universität Bonn kostenlos sowohl Kurse in Basismaßnahmen (4 Stunden) als auch erweiterten lebensrettenden Maßnahmen (12 Stunden). Bisher konnten 145 Personen im Zeitraum von 12 Monaten geschult werden. Nach Absolvieren der Kurse zeigten sich die Teilnehmer deutlich sicherer im Umgang mit lebensbedrohlichen Zuständen im Kindesalter (severity score 3,1 vor Beginn der Kurse vs. 2,1 unmittelbar nach den Kursen). Nach 6 Monaten sind allerdings kaum noch Kenntnisse nachweisbar und es zeigen sich in praktischen Übungen deutliche Unsicherheiten. Durch das Simulationsmodul erscheinen die Szenarien realitätsnaher und die Akzeptanz dieser steigt (score 2,3 vs. 1,8)

Schlussfolgerung: Ein regelmäßiges Training mit realitätsnahen Szenarien ist Voraussetzung für erfolgreiches Management von kindlichen Notfällen. Durch unser speziell entwickeltes Simulationsmodul ist es möglich, vielen Studenten, Ärzten und Pflegekräften kostengünstig eine realitätsnahe Übungsmöglichkeit zu bieten und den sicheren Umgang mit Kindernotfällen zu fördern.