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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

23.09. - 25.09.2010, Bochum

"Ruhm und Ehre" oder LOM für Lehre?

Vortrag

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  • corresponding author presenting/speaker Brigitte Müller-Hilke - Universität Rostock, Medizinische Fakultät, Institut für Immunologie, Rostock, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Bochum, 23.-25.09.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10gma85

doi: 10.3205/10gma085, urn:nbn:de:0183-10gma0858

Published: August 5, 2010

© 2010 Müller-Hilke.
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Fragestellung: Warum setzen sich Anreizverfahren für gute Lehre so schwer durch? Mit der vorliegenden Studie wurde - exemplarisch für 4 Medizinische Fakultäten - die Akzeptanz von Anreizverfahren für qualitativ gute Lehre in Deutschland ermittelt.

Methodik: Als Verfahren der qualitativen Analyse wurden Gruppeninterviews durchgeführt. Der Interviewleitfaden beinhaltete drei Kernfragen: 1. Warum setzen sich Anreizverfahren für gute Lehre so schwer durch? 2. Wie könnten LOM für Lehre helfen, die Lehre nachhaltig zu verbessern? Und 3. Was wäre für Sie persönlich ein Anreiz, sich in der Lehre (noch mehr) zu engagieren? Um einen möglichen Einfluss des Karrierestatus auf die Akzeptanz von Anreizverfahren für gute Lehre zu untersuchen, wurden diese drei Fragen in getrennten Interviews sowohl Vertretern des Mittelbaus als auch berufenen Professoren bzw. Entscheidungsträgern gestellt. Die Auswertung erfolgte qualitativ und beinhaltet statistische Elemente.

Ergebnisse: Die Ursachen für das Fehlen von Anreizverfahren für gute Lehre werden von berufenen Professoren und vom Mittelbau grundsätzlich unterschiedlich eingeschätzt. Während der Mittelbau am häufigsten die mangelnde Wertigkeit nennt, geben die Professoren mangelnde Messkriterien an. Obwohl „Ruhm und Ehre“ für beide Gruppen die größte Motivation für ein Engagement in der Lehre sind, wird Leistungsorientierte Mittelvergabe (LOM) durchweg als effektives Steuerelement anerkannt.

Schlussfolgerungen: Ein ideales LOM für gute Lehre Konzept beinhaltet sowohl die Erarbeitung von transparenten Messkriterien im lokalen Konsens, als auch kurz- und langfristige Strategien für eine nachhaltige Veränderung. Während finanzielle Anreize kurzfristig die Motivation der Dozenten steigern, müssen langfristig die Wertigkeiten von Lehre und Forschung angeglichen werden. Hier sind die Fakultäten in der Pflicht, glaubwürdige Signale auszusenden - z.B. bei Berufungen oder der Einführung von Äquivalenzpunkten. Zusätzlich bedarf es einer innovativen Umverteilung der Landeszuschüsse und einer Budgettrennung von Krankenversorgung, Forschung und Lehre, so dass die Steuerung auch greifen kann.