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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

08.10. - 10.10.2009, Freiburg

Vereinbarkeit von Familie und Beruf aus Sicht von Studienanfängerinnen und Studienanfängern der Humanmedizin

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  • corresponding author Annika Gold - Universitätsklinikum Freiburg, Abteilung für Medizinische Psychologie, Freiburg, Deutschland
  • author Götz Fabry - Universitätsklinikum Freiburg, Abteilung für Medizinische Psychologie, Freiburg, Deutschland
  • author Marianne Giesler - Universitätsklinikum Freiburg, Abteilung für Medizinische Psychologie, Freiburg, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung - GMA. Freiburg im Breisgau, 08.-10.10.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09gmaT2P035

doi: 10.3205/09gma035, urn:nbn:de:0183-09gma0357

Published: September 2, 2009

© 2009 Gold et al.
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Fragestellung: Ziel der vorliegenden Studie war es zu überprüfen, inwieweit Unterschiede zwischen Studienanfängerinnen und Studienanfängern der Humanmedizin in den familiären Zukunftsvorstellungen bestehen. Dazu wurden die Studien- und Berufsmotive, die angestrebte Facharztrichtung sowie die für diesen Berufswunsch ausschlaggebenden Faktoren verglichen.

Methodik: Die Untersuchung entstand im Rahmen einer über mehrere Jahre angelegten Studie zum Thema Studienmotivation. Die Studienanfängerinnen und Studienanfänger des Studienjahres 2005/2006 wurden u.a. zu den oben genannten Themen befragt. Analysiert wurden die Daten von 121 Studentinnen und 55 Studenten. Für die Analyse dichotomer Variablen wurden Chi²-Tests verwendet. Für kontinuierlich abgestufte Variablen wurden t-Tests berechnet.

Ergebnisse: Die Auswertungen ergaben, dass Studentinnen stärker der Aussage zustimmten, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf erfordere berufliche Konsequenzen. Nach ihrem Facharztwunsch befragt, gaben sie insbesondere Fachgebiete wie Pädiatrie und Allgemeinmedizin an, während sich ihre Kommilitonen verstärkt für Chirurgie und Innere Medizin interessierten. Die weitere Auswertung der Motive für diese angestrebten Facharztrichtungen zeigte, dass den Studentinnen familienbezogene Aspekte wichtiger waren als ihren Kommilitonen. Die Studenten interessierten sich dagegen stärker für maskulinorientierte Aspekte wie beispielsweise ein hohes Einkommen oder ein technisch-apparatives Berufsumfeld.

Intrinsische Studien- und Berufsmotive waren sowohl unter den Studenten als auch unter den Studentinnen stark ausgeprägt, wobei Studentinnen diesen signifikant stärker zustimmten. Bei den extrinsischen Motiven und dem Motiv des Helfens konnten dagegen keine signifikanten Unterschiede zwischen den Geschlechtern festgestellt werden.

Schlussfolgerungen: Die Befunde deuten darauf hin, dass die Studentinnen und Studenten in den Studien- und Berufsmotiven sowohl Motive wählen, die der eigenen sowie der fremden Geschlechterrolle zugeschrieben werden. Setzen sie sich jedoch mit der späteren Vereinbarung von Familie und Beruf auseinander, so zeigen sie eine deutlich stärkere Orientierung an den traditionellen Geschlechterrollen.