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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

02.10. - 05.10.2008, Greifswald

Effekte unterschiedlicher Instruktionsformate im Skills-Lab auf den subjektiven Lernerfolg von Medizinstudenten im 4. bis 6. Semester – erste Ergebnisse einer Studie im Kontrollgruppendesign

Vortrag/lecture

  • corresponding author Sebastian Buß - Universitätsklinikum Heidelberg, Innere Medizin 2, Heidelberg, Deutschland
  • author Elisabeth Kruppa - Universitätsklinikum Heidelberg, Innere Medizin 2, Heidelberg, Deutschland
  • Markus Krautter - Universitätsklinikum Heidelberg, Innere Medizin 2, Heidelberg, Deutschland
  • Imad Maatouk - Universitätsklinikum Heidelberg, Innere Medizin 2, Heidelberg, Deutschland
  • author Jana Jünger - Universitätsklinikum Heidelberg, Innere Medizin 2, Heidelberg, Deutschland
  • author Christoph Nikendei - Universitätsklinikum Heidelberg, Innere Medizin 2, Heidelberg, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung - GMA. Greifswald, 02.-05.10.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. Doc08gma54

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/meetings/gma2008/08gma054.shtml

Received: June 13, 2008
Revised: August 6, 2008
Accepted: August 6, 2008
Published: August 19, 2008

© 2008 Buß et al.
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Outline

Text

Fragestellung: Bei der Vermittlung klinisch-praktischer Fertigkeiten findet man häufig das Phänomen des „see one, do one, teach one“. Gegenüber einer Standardinstruktion umfasst die Peyton-Methode zusätzliche Aspekte des motorischen Lernens durch Instruktion, des Mentalen Trainings und des Lernens durch Lehren. Eine Evaluation über die tatsächliche Wirksamkeit dieser Vermittlungsmethode ist in der Literatur nach unserem Kenntnisstand nicht zu finden. In der vorliegenden Studie wurde die Instruktions-Methode „four step approach“ nach Peyton mit einer Standard-Lehrmethode anhand von zwei klinisch-praktischen Fertigkeiten untersucht. Dabei stand die Frage im Vordergrund, ob und in wie weit die Peyton-Methode in der Vermittlung von Fertigkeiten gegenüber der Standardvermittlung einen Vorteil in Bezug auf die erste eigene Durchführung der Fertigkeit aufweisen kann. Wir nahmen an, dass die Vermittlung nach Peyton zu einer signifikant besseren Durchführung der Fertigkeiten führen wird.

Methodik: In einem randomisierten Kontrollgruppendesign wurden eine Interventionsgruppe (n=19; w=14, m=5, Durchschnittsalter=22,9 J.) mit einer Kontrollgruppe (n=12; w=5, m=7, Durchschnittsalter=22,3 J.) anhand zweier klinisch-praktischer Fertigkeiten, Nähen einer Hautnaht und Legen einer Magensonde, verglichen. Alle Studenten stammten aus dem 4.-6. Semester. Die Interventionsgruppe erhielt entsprechend den 4 Schritten nach Peyton bei jeder Fertigkeit

1.
eine Demonstration ohne Erläuterungen durch den Dozenten,
2.
eine erneute Demonstration mit Erklärung,
3.
wurde der Proband aufgefordert, den Dozenten verbal anzuleiten und
4.
führte der Proband die Fertigkeit selbständig durch.

Die Kontrollgruppe wurde in gleicher Weise eingewiesen, jedoch ohne den Schritt (3). Beide Fertigkeiten wurden im Einzelunterricht vermittelt. Beurteilt wurden die Akzeptanz und der subjektive Lernerfolg post der Unterrichtseinheit, sowie die objektive Leistung anhand einer Videoanalyse durch unabhängige Videorater.

Ergebnisse: Erste Ergebnisse zeigen, dass die Studenten beide Methoden in gleicher Weise akzeptieren. Erwartungsgemäß erhielten die Studenten der Interventionsgruppe im Durchschnitt eine längere Einweisung zeigen jedoch in der ersten eigenen Durchführung der Maßnahme eine Tendenz zur schnelleren Durchführung als die Kontrollgruppe. Die Ergebnisse der Videoanalyse zur qualitativen Durchführung der Maßnahmen stehen derzeit noch aus.

Schlussfolgerung: Die vorliegende Studie weist darauf hin, dass die Studenten einen Vorteil aus der Peyton-Methode ziehen konnten, indem sie die Maßnahmen in kürzerer Zeit selbstständig durchführten. Allerdings war die Einweisungszeit bei dieser Gruppe länger. Daten aus objektiven Videoratings zur Evaluation qualitativer Perfomanzunterschiede stehen noch aus.