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Worin unterscheiden sich POL von Regelstudierenden im Studienverlauf?: Ergebnisse aus dem Modellversuch Medizin an der Universität Hamburg
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Published: | October 23, 2006 |
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Hintergrund: Der Nutzen von Pol Curricula in der medizinischen Ausbildung ist trotz vorliegender Studien nach wie vor strittig. Im Modellstudiengang Medizin (MSG) wurden zwei Gruppen von je 40 Studierenden für die ersten sechs Semester auf der Grundlage des Problemorientierten Lernens des Medizinstudiums in Hamburg unterrichtet und mit einer doppelt so großen Gruppe von Regelstudierenden im Rahmen einer Evaluation über die ersten 3 Studienjahre verglichen.
Methode: Die Evaluation fokussierte auf die Wahrnehmung des Studiums durch die 240 Studierenden, erfasst durch standardisierte bzw. neukonstruierte Skalen über 6 Semester. Gruppenunterschiede und Zeiteffekte wurden über Varianzanalysen mit Mehrfachmessung untersucht. IMPP - Prüfungsleistungen wurden zur Studienerfolgskontrolle herangezogen. Eine dritte Gruppe von 150 Hamburger Studierenden nach reformiertem Regelstudium wurde zum Vergleich einbezogen.
Ergebnis: POL-Studierende äußern sich motivierter und zufriedener hinsichtlich ihres Studiums, lernen kontinuierlicher und ihre schätzen Fähigkeiten hinsichtlich praktischer Fertigkeiten sowie theoretischem Wissens höher ein als die Regelstudierenden. Sie weisen auch höhere Werte hinsichtlich Vitalität und psychischem Wohlbefinden auf, obwohl sie sich zeitlich beansprucht fühlen.
In den Prüfungsleitungen schneiden die POL Studierenden der 1. Gruppe deutlich besser, die der 2. Gruppe nur unwesentlich schlechter als die Regelstudierenden ab.
Diskussion: Die Studie zeigt spezifische Stärken und Schwächen des Hamburger Pol Curriculums. In einer aktuellen Auswertung werden prognostische Faktoren für den individuellen Studienerfolg in beiden Curricula analysiert.