gms | German Medical Science

24th Annual Meeting of the German Drug Utilisation Research Group (GAA)

Gesellschaft für Arzneimittelanwendungsforschung und Arzneimittelepidemiologie

30.11. - 01.12.2017, Erfurt

Innovationsfondsprojekte AdAM und RESIST

Meeting Abstract

Gesellschaft für Arzneimittelanwendungsforschung und Arzneimittelepidemiologie e.V. (GAA). 24. Jahrestagung der Gesellschaft für Arzneimittelanwendungsforschung und Arzneimittelepidemiologie. Erfurt, 30.11.-01.12.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17gaa104

doi: 10.3205/17gaa104, urn:nbn:de:0183-17gaa1048

Published: December 5, 2017

© 2017 Jachmich et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Hintergrund:

AdAM: Ursachen unzureichender Qualitität, Sicherheit & Kosteneffizient der AM-Therapie ambulanter Patienten mit Polypharmazie sind meist determiniert durch Organsiation und Rahmenbedingungen. Multimorbide Patienten mit Polypharmazie sind besonders gefährdet, Medikationsfehler und vermeidbare Nebenwirkungen der Therapie zu erleiden. Es gibt meist nur Leitlinien für Einzelerkrankungen.

Der Arzt muss vermeidbare Risiken auch unabhängig von einzelnen Patientenkontakten identifizieren können, um AMTS zu gewährleisten. Dazu erforderliche Instrumente zur patientenübergreifenden AMTS-Analyse stehen aber bisher nicht zur Verfügung.

Können Qualität, Sicherheit, Kosteneffizienz und Koordination in der ambulanten Arzneimitteltherapie bei Patienten mit Polypharmazie durch Optimierung der Behandlungsprozesse, strukturierte Arzneimitteltherapieprüfung, qualifizierte IT Unterstützung, Festlegung inhaltlicher Regeln für die Therapieoptimierung, Fortbildung der Ärzte zur Anwendung der Regeln, Monitoring der Effekte sowie Entlohnung des Aufwands die AMTS verbessert werden?

RESIST: Verbesserung des Antibiotikaeinsatzes bei akuten Atemwegsinfektionen in der vertragsärztlichen Versorgung

Material und Methoden:

AdAM: Nach dem Durchlaufen eines Einschreibemodell (Datenfreigabe des Versicherten erforderlich) erhält der

Arzt elektronischen Zugriff auf Patienteninformationen. Es sollen BARMER-Patienten mit mindestens 5 verschiedenen Wirkstoffen über mindestens 2 Quartale eingeschrieben werden.

Es erfolgen folgende Interventionen:

  • Extraktion von Informationen aus Routinedaten
  • Erstellung des bMP auf Basis von Routinedaten
  • Fremdsprachlicher bMP bei Migrationshintergrund
  • Hinweise auf gefährliche Selbstmedikation in Kombination mit verordneter Therapie
  • Information an Arzt bei stationärer Aufnahme des Patienten
  • Elektronische Unterstützung der ärztlichen AMTS-Prüfung
  • Patientenübergreifende Analysemöglichkeit
  • Patientenspezifische, automatische Hinweise auf neu beschriebene Risiken
  • Pharmakotherapie-Konsil-Service der KVWL
  • AMT(S) Kennzahlen zur Unterstützung der Therapiesteuerung

RESIST: Sensibilisierung und Qualifizierung der Ärzte durch interaktive online-Schulung, „Instrumentenkoffer“ zur Förderung einer gemeinsamen Entscheidungsfindung (CRP-Test, Patienteninformationen, verzögerte Verordnung, Medikationsplan mit Einnahmehinweisen)

Ergebnisse:

AdAM: Als bisherige Ergebnisse ergeben sich:

  • Strukturierter Prozess für die Verbesserung der AMTS ambulant behandelter Patienten mit Polypharmazie durch den Hausarzt
  • Der Arzt kann über das geschützte KVWL-Mitgliederportal auf behandlungsrelevante Informationen (diese werden in Echtzeit aus den Abrechnungsdaten der BARMER extrahiert) zugreifen
  • Unabhängige AMTS-Prüfung ohne die Praxissoftware möglich
  • Spezifische Warnhinweise zu Rote-Hand-Briefen, patientenspezifischen Warnhinweisen und Krankenhauseinweisungen des Patienten
  • Kennzeichen zu Qualität, Sicherheit und Kosteneffizienz der Arzneimitteltherapie auf Praxisebene werden generiert

RESIST: Zahl der Einschreibungen

Fazit: AdAM und RESIST: aktueller Projektstand


Literatur

1.
Petra Kellermann-Mühlhoff, Sonja Laag, Till Beckmann, Frank Meyer, Thomas Müller, Christiane Muth, Daniel Grandt, Mani Rafii. Anwendung für ein digital gestütztes Arzneimitteltherapie-Management - AdAM. Abstract Versorgungsforschungskongress Berlin 2017.