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Die Assoziation anthropometrischer Parameter mit der Mortalität – ein systematischer Review
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Published: | September 14, 2011 |
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Hintergrund: Es wird kontrovers diskutiert, ob abdominale anthropometrische Parameter oder der Body-Mass-Index (BMI) stärkere Prädiktoren der Mortalität sind oder welche Kombination aus den genannten Messgrößen für die Risikoevaluation und Information von Patienten in der klinischen Routine gewählt werden sollte. Ziel dieses systematischen Reviews ist es, die Assoziationen des BMI, der Waist-to-Hip-Ratio (WHR), der Waist Circumference (WC) und der Waist-to-height-Ratio (WHtR) mit der Gesamtmortalität an Hand von prospektiven Kohortenstudien zu analysieren und zu vergleichen.
Material und Methoden: Wir führten eine strukturierte Literaturrecherche in den elektronischen Datenbanken Medline, Embase, Cochrane Database of Systematic Reviews und Esbiobase durch. Eingeschlossen wurden alle Populations-basierten prospektiven Kohortenstudien mit mindestens 4.000 erwachsenen kaukasischen Teilnehmern, die den BMI und mindestens einen abdominalen anthropometrischen Parameter hinsichtlich ihrer Assoziation mit der Gesamtsterblichkeit während einer Nachbeobachtungszeit von mindestens 3 Jahren untersuchten. Von 2.575 identifizierten Studien erfüllten 18 die Einschlusskriterien. Zwei Reviewer analysierten unabhängig von einander die Qualität der gefundenen Artikel und erstellten eine Datensynopse. Zusätzlich führten wir eine Meta-Regressionsanalyse durch, um den Einfluss der anthropometrischen Parameter auf die Mortalität zu evaluieren.
Ergebnisse: Insgesamt wurden über 689.465 Probanden und 48.421 Todesfälle während einer 5–24-jährigen Nachbeobachtungszeit berichtet. Ohne Adjustierung auf einen weiteren anthropometrischen Parameter waren sowohl die Messgrößen der abdominalen Adipositas als auch der BMI signifikant positiv mit der Mortalität assoziiert. In Studien, die ihre Population in Quantile anthropometrischer Parameter gruppierten, zeigten sich ähnliche Risikoverteilungen für BMI, WHR; WC und WHtR. Nach Adjustierung auf abdominale anthropometrische Parameter wurde entweder über eine inverse oder nicht-signifikante Assoziation des BMI mit der Mortalität berichtet. Im Gegensatz dazu zeigten abdominale anthropometrische Parameter eine signifikant positive Assoziation mit der Mortalität nach Adjustierung auf den BMI. Bei der Betrachtung von kombinierten Quintilen aus BMI und abdominellen Parametern war die positive Assoziation von WC und WHR mit der Gesamtsterblichkeit bei niedrigeren BMI-Werten stärker ausgeprägt als bei höheren.
Schlussfolgerung/Implikation: Alle anthropometrischen Parameter sind mit der Mortalität assoziiert. Abdominale Parameter der Adipositas (WC oder WHR) geben über den BMI hinaus Informationen zu dem mit Adipositas assoziierten Mortalitäsrisiko und sollten zusätzlich zum BMI in der Forschung und klinischen Praxis erhoben werden.