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26. Fortbildungswoche für praktische Dermatologie und Venerologie (FOBI 2018)

24. - 28.07.2018, München

SCLE unter dem klinischen Bild eines Erythema gyratum repens

Meeting Abstract

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  • S. Rode - Universitätsmedizin Rostock, Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Venerologie, Rostock, Deutschland
  • B. Arsene - Universitätsmedizin Rostock, Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Venerologie, Rostock, Deutschland
  • S. Emmert - Universitätsmedizin Rostock, Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Venerologie, Rostock, Deutschland

26. Fortbildungswoche für praktische Dermatologie und Venerologie. München, 24.-28.07.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. DocP39

doi: 10.3205/18fobi037, urn:nbn:de:0183-18fobi0373

Published: July 16, 2018

© 2018 Rode et al.
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Eine 61-jährige Patientin stellte sich zunächst mit nicht juckenden Erythemen an der Stirn vor. Eine Lichtempfindlichkeit wurde verneint. Der Allgemeinzustand war nicht beeinträchtigt. Im Verlauf entwickelte sie relativ scharf begrenzte, erythematosquamöse Plaques mit Randbetonung und zentraler Abblassung zunächst am oberen Rücken, dann auch am gesamten Stamm und den Extremitäten. Das klinische Bild entsprach einem Erythema gyratum repens. Eine umfangreiche Diagnostik zum Ausschluss einer Neoplasie wurde eingeleitet. Diese blieb weitgehend unauffällig. In der Antikörper-Diagnostik war der ANA mit 1:160 bzw. 1:320 leicht erhöht, SS-A war positiv. In der Lichttreppe konnte keine erhöhte Empfindlichkeit gegenüber UVA oder UVB nachgewiesen werden. Die dermatohistologische Begutachtung wies eine basale vakuoläre Interface-Dermatitis auf, so dass die Diagnose eines Lupus erythematodes gestellt wurde.

Als Nebendiagnosen sind eine C-Gastritis, ein Morbus Basedow, eine Cholezystolithiasis und eine Hyperlipoproteinämie bekannt. Regelmäßige Medikation mit Amitriptylin und Pantoprazol.

Die Patientin erhielt eine Lokaltherapie mit Kortikosteroiden sowie kurzzeitig systemisch Prednisolon. Im Verlauf sind die Läsionen zögerlich abblassend unter Therapie mit lokalen Steroiden und indifferenter Basispflege abgeheilt. Bei Abheilung blieben bräunliche Hyperpigmentierungen zurück. Zwischenzeitlich entwickelte die Patientin zusätzlich ein Arzneimittelexanthem auf Thiamazol, welches zur Behandlung des neu diagnostizierten M. Basedow eingenommen wurde.

Beim Lupus erythematodes handelt es sich um eine chronisch-entzündliche Autoimmunerkrankung, welche eine hohe Variationsbreite klinischer Manifestationen und Verläufe aufweist. Man unterscheidet den systemischen vom kutanen Lupus erythematodes. Beim subakut kutanen Lupus (SCLE) wird eine papulosquamöse und eine anuläre Form differenziert. In der Regel weist der SCLE eine hohe Photosensitivität auf. Die Läsionen sind relativ symmetrisch an den lichtexponierten Arealen verteilt und heilen meist narbenlos mit Hyper- oder Hypopigmentierungen ab. Ein Übergang in einen systemischen LE wurde beschrieben.

Das Krankheitsbild des Lupus erythematodes gyratum repens ist eine sehr seltene Form des anulären SCLE. Differentialdiagnosen wie das Erythema gyratum repens oder eine Tinea corporis müssen ausgeschlossen werden. Die Therapie erfolgt analog zum SLE.