gms | German Medical Science

26. Fortbildungswoche für praktische Dermatologie und Venerologie (FOBI 2018)

24. - 28.07.2018, München

Hauterkrankungen bei Berufstätigen: Analyse einer betrieblichen Screening-Kohorte von 18.725 Personen

Meeting Abstract

  • N. Zander - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut für Versorgungsforschung in der Dermatologie und bei Pflegeberufen, Hamburg, Deutschland
  • M. Radtke - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut für Versorgungsforschung in der Dermatologie und bei Pflegeberufen, Hamburg, Deutschland
  • I. Schäfer - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut für Versorgungsforschung in der Dermatologie und bei Pflegeberufen, Hamburg, Deutschland
  • S. M. John - Universität Osnabrück, Institut für interdisziplinäre Dermatologische Prävention und Rehabilitation, Osnabrück, Deutschland
  • M. Krensel - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut für Versorgungsforschung in der Dermatologie und bei Pflegeberufen, Hamburg, Deutschland
  • M. Augustin - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut für Versorgungsforschung in der Dermatologie und bei Pflegeberufen, Hamburg, Deutschland

26. Fortbildungswoche für praktische Dermatologie und Venerologie. München, 24.-28.07.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. DocP19

doi: 10.3205/18fobi019, urn:nbn:de:0183-18fobi0194

Published: July 16, 2018

© 2018 Zander et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Hintergrund: 33 % aller angezeigten Berufskrankheiten (BK) betreffen Hautleiden, 94 % aller beruflich verursachten Hautkrankheiten sind Handekzeme.

Fragestellungen:

1.
Was sind die häufigsten dermatologischen Erkrankungen bei Berufstätigen?
2.
Welche Risikofaktoren bestehen und welche Schutzmaßnahmen werden ergriffen?
3.
Wie häufig treten Handekzeme, Kontaktallergien und Hautkrebs in bestimmten Berufsgruppen auf?

Methoden: Querschnittsdaten aus betrieblichen Hautkrebsscreenings mit dermatologischen Ganzkörperuntersuchungen und Erhebung von Daten zu Berufsfeld, beruflichen Hautbelastungen und -schutzmaßnahmen. Zu berufsbedingten Hauterkrankungen lagen klinische und anamnestische Informationen zu Handekzemen, Kontaktallergien und Hautkrebs vor. Hierbei wurde die Lebenszeitprävalenz berechnet. Außerdem wurden Meldungen an die BG, Anerkennung als BK und Umschulungen erfasst.

Ergebnisse: Es wurden Daten von 18.725 Personen aus 310 Betrieben analysiert, Alter 42,4 J., 57,4 % männlich. 80 % der Befragten gingen einer Bürotätigkeit nach, 5,5 % hatten einen chemischen Beruf bzw. arbeiteten im Labor, 3,7 % in der Metallverarbeitung und 1,3 % im Lagereibereich. 12,5 % trugen Handschuhe zum Hautschutz, 11,2 % nutzen Hautschutzcreme. Häufiges Händewaschen war mit 9,1 % die häufigste Hautbelastung, gefolgt von Verschmutzung (6,9 %), sonstiger Feuchtbelastung (2,4 %) und UV-Exposition (0,6 %). Angestellte in der Metallverarbeitung und in chemischen Berufen waren signifikant häufiger Risikofaktoren ausgesetzt. 3,9 % litten oder leiden an Handekzemen, 5,4 % an Kontaktallergien und 0,5 % an Hautkrebs. Bei Handekzemen und Hautkrebs gab es signifikante Unterschiede in der Häufigkeit zwischen den Berufsgruppen: Mit 7,7 % bzw. 1,2 % traten beide Krankheiten am häufigsten bei Angestellten in der Metallverarbeitung auf.

Diskussion: Beschäftigte der Metallverarbeitung sind einem besonderen Risiko für Hauterkrankungen ausgesetzt. Feuchtbelastung, Verschmutzung und UV-Exposition sind signifikante Risikofaktoren. Kenntnisse erhöhter Risiken berufsbedingter Erkrankungen für bestimmte Berufsgruppen sind relevant für die dermatologische Präventions- und Versorgungsplanung.