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26. Fortbildungswoche für praktische Dermatologie und Venerologie (FOBI 2018)

24. - 28.07.2018, München

Implementierung der Kapillarmikroskopie mittels Dermatoskop für die Routinediagnostik bei Sklerodermie

Meeting Abstract

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  • D. Homayoon - Medizische Universität Graz, LKH Graz, Dermatologie und Venerologie, Graz, Österreich

26. Fortbildungswoche für praktische Dermatologie und Venerologie. München, 24.-28.07.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. DocP17

doi: 10.3205/18fobi017, urn:nbn:de:0183-18fobi0173

Published: July 16, 2018

© 2018 Homayoon.
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Hintergrund: Die Nagelfalz-Kapillarmikroskopie, zur Darstellung der peripheren Vaskulopathie, gewann für die Diagnostik der systemischen Sklerodermie (SSc) zuletzt mehr an Bedeutung. Mittlerweile gibt es diverse Techniken für die Untersuchung der SSc-spezifischen Kapillarmuster, eine davon ist die Dermatoskopie.

Zielsetzung: Ziel dieser Arbeit war es, die Dermatoskopie der Nagelfalz mittels DermLite® als ein neues Tool an der Universitätsklinik für Dermatologie und Venerologie Graz für die Routinediagnostik bei SSc Patienten zu implementieren. Eine Einteilung in die 3 SSc-spezifischen kapillären Muster, sowie die der Speicherung der digitalisierten Kapillaraufnahmen in einer Foto-Datenbank sollte realisiert werden.

Patienten, Material und Methoden: Mittels Dermatoskop (DermLite®) wurden an 25 SSc Patienten die Nagelfalzkapillaren an jeweils 8 Fingern (Daumen ausgespart) untersucht. 5 Patienten wurden aufgrund mangelnder Beurteilbarkeit ausgeschlossen. Chronologische Arbeitsschritte waren: Fotoaufnahme, Bildbearbeitung und Vergrößerung. Anschließend wurde eine qualitative Beurteilung der kapillären Veränderungen mit entsprechender Einteilung in die SSc Muster: „früh“, „aktiv“ und „spät“ durchgeführt. Für eine präzisere Untersuchung wurde eine semi-quantitative Auswertung an 5 Probanden umgesetzt. Abschließend wurden 160 Fotos im Image Archiv gespeichert.

Ergebnisse: DermLite® ergibt eine 10-fache Vergrößerung. Diese erwies sich effizient genug, die Kapillaralterationen bei einer manifesten SSc eindeutig nachzuweisen. Bei 100% der SSc Patienten (n=20) konnten charakteristische kapilläre Veränderungen gemäß der von Cutolo et al. erstellten Kriterien für die 3 Sklerodermiemuster zugeordnet werden. Am häufigsten konnten dilatierte Gefäße bei 90% (n=18/20), Megakapillaren bei 80% (n=16/20), Mikrohämorrhagien bei 75% (n=15/20) und Zeichen einer Neoangiogenese bei 15% (n=3/20) dargestellt werden. Alle Patienten hatten eine reduzierte Kapillardichte. Größtenteils wurde das „aktive“ SSc Muster mit 60% (n=12/20), gefolgt vom „späten“ SSc Muster mit 25% (n=5/20) und „frühen“ SSc Muster mit 15% (n=3/20) gefunden.

Fazit: Die Dermatoskopie ist ein effizientes, praktikables, nicht-invasives bed-side Verfahren für die Durchführung der Kapillarmikroskopie mit einer günstigen Kosten-Effizienz-Relation. Die Speicherung der Bilder erlaubt die retrospektive Betrachtung der Veränderungen und damit Vergleiche für das Follow-up.