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26. Fortbildungswoche für praktische Dermatologie und Venerologie (FOBI 2018)

24. - 28.07.2018, München

Gefahrensignale schwerer Arzneimittelreaktionen

Meeting Abstract

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  • K. Brockow - Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Allergologie am Biederstein, München, Deutschland

26. Fortbildungswoche für praktische Dermatologie und Venerologie. München, 24.-28.07.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. DocP04

doi: 10.3205/18fobi004, urn:nbn:de:0183-18fobi0046

Published: July 16, 2018

© 2018 Brockow.
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Arzneimittelüberempfindlichkeits-Reaktionen betreffen über sieben Prozent der Bevölkerung und die Einschätzung des zukünftigen Verlaufs ist ein Problem für Patienten und Ärzte. Klinische Manifestationen können eingeteilt werden in Reaktionen vom Soforttyp, die direkt nach Arzneimittelzufuhr, innerhalb von einer (bis zu sechs) Stunden nach der Einnahme bzw. Gabe auftreten, und Spätreaktionen, die länger als sechs Stunden bis einige Tage brauchen, um die Überempfindlichkeitsreaktion, zumeist in Form von unterschiedlichen Exanthemen, auszulösen. Da Arzneimittel die häufigsten Auslöser fataler Anaphylaxien sind und der Verlauf nicht sicher eingeschätzt werden kann, sollte auch eine akute Urtikaria initial neben medikamentöser Behandlung adäquat überwacht werden. Bei Angioödem im Kopf/Halsbereich ist die Gefahr der Atemwegsverlegung zu berücksichtigen. Während ein makulopapulöses Exanthem keinen Risikofaktor für eine zukünftige Anaphylaxie darstellt, könnte ein frisches Exanthem eine schwere kutane Arzneimittelreaktion ankündigen. Dabei entsteht eine epidermale Nekrolyse (EN, umfasst die Toxische Epidermale Nekrolyse und das Stevens-Johnson-Syndrom) normalerweise schnell mit Entwicklung von Blasen an Haut und Schleimhäuten. Ein sofortiges Absetzen des auslösenden Medikamentes und früher Beginn der Therapie sind wichtig. Atypische targetoide Läsionen, schmerzhafte Haut, Schleimhautbeteiligung, Allgemeinzustandsverschlechterung und Blasenbildung sind auch in frühen Stadien Hinweise auf eine sich entwickelnde EN. Eine “Drug Reaction with Eosinophilia and Systemic Symptoms” (DRESS) kann initial übersehen werden, wenn Fieber, Allgemeinbefinden, Lymphknotenschwellung und Laborparameter nicht kontrolliert und ein Gesichtsödem nicht beachtet werden. Ein zeitlich verzögertes Auftreten eines Exanthems drei oder mehr Wochen nach Einnahmebeginn und Gabe bestimmter Medikamente, wie Antiepileptika sind Risikofaktoren für einen potentiell aggravierten Verlauf.