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Screening und pflegerische Maßnahmen bei psychischen Belastungen in einem Unfallkrankenhaus: eine explorative Prä-Post-Evaluation (PsychHuB)
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Published: | March 27, 2025 |
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Hintergrund/Fragestellung: Personen mit schwerwiegenden Unfällen leiden oft an psychischen Belastungen [1]. In einem Unfallkrankenhaus wurde zum 01.07.2024 ein Praxisentwicklungsprojekt zur gezielten pflegerischen Förderung der psychischen Gesundheit von Patient:innen gestartet. Durch ein neu eingeführtes pflegerisches Screening mittels des Patient Health Questionnaire 4 (PHQ-4) sollen Hinweise auf psychische Belastungen erkannt und pflegerische Maßnahmen zur Linderung und zur Förderung der Bewältigung eingeleitet werden. Zielsetzung der Studie PsychHuB ist die begleitende Evaluation dieser Maßnahmen.
Methoden: In einer Mixed Methods-Studie mit Prä-Post-Design werden Krankenhausroutinedaten, standardisierte Befragungen von Patient:innen, standardisierte Befragungen von Pflegefachpersonen und Fokusgruppen mit Pflegefachpersonen miteinander kombiniert. Das auf der Basis der Standards for Quality Improvement Reporting Excellence (SQUIRE 2.0) [2] geplante Projekt ist in zwei je dreimonatige Phasen unterteilt: In Phase 1 wird zunächst das Screening eingeführt, in Phase 2 zusätzlich die pflegerischen Maßnahmen. Untersucht werden sollen die Machbarkeit des Screenings und der Maßnahmen sowie die potenziellen Effekte unter anderem auf die von den Patient:innen wahrgenommene Personenzentriertheit (standardisierte Befragung, geplant n=48 pro Phase) und ihre psychische Belastung (Differenz PHQ-4-Werte Aufnahme bis Entlassung, Routinedaten, geplant n=507 pro Phase) und die Arbeitszufriedenheit des Pflegepersonals (Befragung, geplant n=79 pro Phase). Quantitative Daten der beiden Phasen werden mittels Inferenzstatistik verglichen, qualitative Daten (Fokusgruppen mit Pflegepersonal) werden inhaltsanalytisch ausgewertet.
Vorläufige/erwartete Ergebnisse, Ausblick: Die Datenerhebung wird im Januar 2025 abgeschlossen, im Kongressbeitrag werden erste Ergebnisse präsentiert. Zudem werden Herausforderungen identifiziert und diskutiert, die sich im Projektverlauf im Streben nach einer bestmöglichen Balance zwischen den Anforderungen an die Aussagekraft der Ergebnisse für die Qualitätssicherung und Evidenzgenerierung auf der einen und der notwendigen Praktikabilität der Evaluation in der Routineversorgung auf der anderen Seite ergaben. Die im Projekt genutzten Lösungsansätze werden kritisch reflektiert.
Interessenkonflikte: Es liegen keine Interessenskonflikte vor.
Literatur
- 1.
- Joseph NM, Benedick A, Flanagan CD, Breslin MA, Simpson M, Ragone C, Kalina M, Hendrickson SB, Vallier HA. Prevalence of posttraumatic stress disorder in acute trauma patients. OTA Int. 2020 Mar 3;3(1):e056. DOI: 10.1097/OI9.0000000000000056
- 2.
- Ogrinc G, Davies L, Goodman D, Batalden P, Davidoff F, Stevens D. SQUIRE 2.0 (Standards for QUality Improvement Reporting Excellence): revised publication guidelines from a detailed consensus process. BMJ Qual Saf. 2016 Dec;25(12):986-992. DOI: 10.1136/bmjqs-2015-004411