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Entwicklung und Pilotierung eines strukturierten klinischen Versorgungspfades zur Delirprävention bei älteren Patient:innen im allgemeinstationären Setting
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Published: | March 27, 2025 |
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Hintergrund/Fragestellung: Delir ist ein multifaktoriell bedingtes, akut auftretendes neuropsychiatrisches Syndrom, das häufig bei hospitalisierten Patient:innen über 65 Jahren auftritt und bei nicht adäquater Erkennung und Umgang zu potenziell lebensbedrohlichen Konsequenzen führen kann. Im akutstationären Versorgungsprozess kommt dabei insbesondere Pflegefachpersonen eine Schlüsselrolle bei der Erkennung und Prävention eines Delirs zu. Ziel des Projekts ist die Entwicklung und Pilotierung eines strukturierten, pflegegeleiteten klinischen Versorgungspfades zur Delirprävention bei älteren Patient:innen im allgemeinstationären Setting.
Methoden: Das Projekt basiert auf den Empfehlungen des UK Medical Research Council (MRC)-Frameworks für komplexe Interventionen und es werden die Phasen Entwicklung und Machbarkeit adressiert [1]. In Phase 1, Entwicklung, wird neben einer Literaturübersichtsarbeit zur Identifizierung bestehender relevanter Evidenz der Versorgungspfad im Rahmen eines iterativen Prozesses durch interprofessionelle Workshops konzipiert. Das methodische Vorgehen innerhalb der Workshops orientiert sich an der European Pathway Association und bezieht relevante Stakeholder:innen ein, um verschiedene Perspektiven zu berücksichtigen und die Akzeptanz des Versorgungspfads zu fördern [2]. Die Auswahl geeigneter Implementierungsstrategien erfolgt u. a. unter Berücksichtigung des Consolidated Framework for Implementation Research (CFIR) [3]. Die gewonnenen Erkenntnisse aus Literatursynthese und Workshops bilden gemeinsam die Grundlage für die Ausarbeitung einer Programmtheorie. In Phase 2, Machbarkeit, werden die entwickelte Intervention und ihre Implementierungsstrategien mittels einer Mixed-Methods-Machbarkeitsstudie inklusive einer Prozessevaluation getestet. Hierbei werden die vordefinierten Kriterien der Programmtheorie evaluiert und die Umsetzbarkeit des Versorgungspfads im klinischen Alltag überprüft.
Vorläufige/erwartete Ergebnisse, Ausblick: Die Studie wird Erkenntnisse zur Machbarkeit und Akzeptanz des Versorgungspfads und zur Optimierung von Implementierungsvorhaben in die klinische Praxis liefern. Langfristig soll der Versorgungspfad zu einer Verbesserung der Delirprävention und somit zu einer Reduktion delirbedingter Komplikationen beitragen. Optimierte Prozesspfade sollen weiterhin dazu beitragen Pflegefachpersonen zu befähigen innerhalb des interprofessionellen Teams als Koordinator:innen in dieser Thematik zu fungieren.
Interessenkonflikte: Es bestehen keine Interessenskonflikte. Die Finanzierung der Studie erfolgt aus Eigenmitteln.
Literatur
- 1.
- Skivington K, Matthews L, Simpson SA, Craig P, Baird J, Blazeby JM, Boyd KA, Craig N, French DP, McIntosh E, Petticrew M, Rycroft-Malone J, White M, Moore L. A new framework for developing and evaluating complex interventions: update of Medical Research Council guidance. BMJ. 2021;374:n2061. DOI: 10.1136/bmj.n2061
- 2.
- De Luc K. Developing care pathways – the handbook. Oxford: Radcliffe Medical Press Ltd; 2001.
- 3.
- Damschroder LJ, Reardon CM, Widerquist MAO, Lowery J. The updated Consolidated Framework for Implementation Research based on user feedback. Implement Sci. 2022;17(1):75. DOI: 10.1186/s13012-022-01245-0