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AR-Birth – Entwicklung einer Augmented-Reality-Lernanwendung zur Visualisierung des Geburtsmechanismus
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Published: | March 27, 2025 |
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Hintergrund/Fragestellung: Das Verständnis der Geburtsmechanik erfordert präzises Wissen und ausgeprägtes räumliches Denkvermögen, um verschiedene Geburtshaltungen und Kindeseinstellungen zu beherrschen. Das Projekt ARBirth, gefördert von der Carl-Zeiss-Stiftung unter der Leitung von Prof. Dr. Julia Berger, zielt darauf ab, diese Herausforderung durch den Einsatz von Augmented Reality (AR) zu lösen. Mit AR sollen komplexe Prozesse, wie die Anpassung des Kindes an das knöcherne Becken und die Bewegungen während der Geburt, anschaulich und interaktiv dargestellt werden. Dies soll die Ausbildung von Hebammen verbessern und sie besser auf die Praxis vorbereiten.
Das Projekt entwickelt eine innovative AR-Anwendung, die es angehenden Hebammen ermöglicht, Geburtsszenarien immersiv zu trainieren. Dabei werden moderne Technologien verwendet, um virtuelle Patienten und Geburtsprozesse mit theoretischen Inhalten zu verknüpfen, was die kognitive Belastung verringert. Die Anwendung richtet sich an Geräte wie die HoloLens2, umfasst aber auch mobile Endgeräte. In einem Multi-User-Setting können Studierende gemeinsam an synchronen Darstellungen lernen.
Methoden: Während der Entwicklung wurden Hebammenstudierende einbezogen, deren Feedback positiv war. Anpassungsmöglichkeiten förderten den individuellen Lernfokus, und die simultane Visualisierung ermöglichte neue Erkenntnisse. Identifizierte Hindernisse wurden in die Weiterentwicklung aufgenommen. Eine umfangreichere Studie ist für das Wintersemester 2024/25 geplant, um Lernerfolge und Unterschiede zwischen den Formaten (mobile Version vs. HoloLens2) zu untersuchen.
Vorläufige/erwartete Ergebnisse, Ausblick: Eine längere Studie ist für das Wintersemester 2024/25 und die folgenden Semester geplant. In diese Studie werden Studierende im zweiten und dritten Studiensemester einbezogen, in denen physiologische und pathologische Geburtsverläufe gelehrt werden. Untersucht werden dabei die Lernerfolge und das Lernverhalten sowie die Unterschiede zwischen den Formaten (mobile Version vs. HoloLens2). Weitere Rückmeldungen fließen ebenfalls in die laufende Entwicklung der Anwendung ein. AR ermöglicht die Simulation realistischer Szenarien, was die Vorbereitung der Hebammen auf den Ernstfall verbessert und die Betreuungsqualität für Mutter und Kind erhöht. Die zukünftige Entwicklung sollte eine breitere Geräteunterstützung anstreben, um das Potenzial auch in anderen medizinischen Bereichen zu nutzen.
Interessenkonflikte: Die Autoren erklären, dass keine konkurrierenden finanziellen Interessen oder persönlichen Beziehungen bestehen. Das Forschungsprojekt entspricht den Ethikrichtlinien der Hochschule Furtwangen und wird gemäß diesen Richtlinien durchgeführt.
Literatur
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