gms | German Medical Science

26. Jahrestagung des Netzwerks Evidenzbasierte Medizin e. V.

Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V. (EbM-Netzwerk)

26. - 28.03.2025, Freiburg

Evaluation von individuellen Behandlungseffekten mittels Metaanalyse von Einzelfallstudien

Meeting Abstract

  • author Lea Schumacher - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie, Deutschland
  • author Talea Sibum - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie, Deutschland
  • author Jonas Petter - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie, Deutschland
  • author Levente Kriston - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie, Deutschland

Die EbM der Zukunft – packen wir’s an!. 26. Jahrestagung des Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. Freiburg, 26.-28.03.2025. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2025. Doc25ebmPS-04-06

doi: 10.3205/25ebm073, urn:nbn:de:0183-25ebm0733

Published: March 27, 2025

© 2025 Schumacher et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Hintergrund/Fragestellung: Die Wirksamkeit von vielen Interventionen für psychische Erkrankungen wurde anhand randomisiert-kontrollierter Studien (RCTs) unterstützt. Jedoch werden individuelle Behandlungseffekte durch RCTs nicht erfasst. Einzelfallstudien mit kontrolliertem Design können Informationen über individuelle Behandlungseffekte liefern. Um diese individuellen Behandlungseffekte zusammenzufassen, können Einzelfallstudien-Metaanalysen verwendet werden. Einzelfallstudien-Metaanalysen bieten einen innovativen Ansatz, Daten aus bisher kaum berücksichtigten Einzelfallstudien systematisch auszuwerten.

Diese Studie untersucht, inwieweit Behandlungen für Depression bisher mittels Einzelfallstudien untersucht wurden. Es wird evaluiert, (1) wie groß der durchschnittliche individuelle Effekt bestimmter Depressionsbehandlungen basierend auf Einzelfallstudien ist, (2) inwieweit sich die Wirksamkeit zwischen einzelnen Personen unterscheidet und (3) welche individuellen, kontextuellen und methodischen Faktoren die Wirksamkeit beeinflussen.

Methoden: Es wird ein systematisches Review zu Einzelfallstudien von Behandlungen für Depression durchgeführt. Einzelfallstudien mit einem kontrollierten Design werden eingeschlossen, wenn wiederholte Messungen für jede Person unter verschiedenen Bedingungen (Behandlungen) berichtet werden. Die Studienqualität wird mithilfe standardisierter Tools ausgewertet. Studien zu ähnlichen Behandlungen werden mit gemischten Modellen meta-analysiert. Hierbei werden durchschnittliche Behandlungseffekte und ihre Varianzen geschätzt. Bei ausreichender Datenlage werden auch moderierende Faktoren einbezogen.

Ergebnisse: Die Ergebnisse werden zeigen, inwieweit Depressionsbehandlungen bisher mit Einzelfallstudien ausgewertet wurden und bieten eine Einschätzung über die Qualität dieser Studien. Weiterhin werden Behandlungseffekte aus intra-individuellen Vergleichen geschätzt, die bestehende Evidenz aus interindividuellen Vergleichen ergänzen. Individuelle Unterschiede und deren möglichen Ursachen werden aufgezeigt.

Schlussfolgerung: Neben großen RCTs, die die Wirksamkeit von bestimmten Behandlungen durch Gruppenvergleiche ermitteln, können Metaanalysen von Einzelfallstudien eine weitere wichtige Informationsquelle bieten. Diese Studien ermöglichen die Untersuchung von individuellen Behandlungseffekten durch intra-individuelle Vergleiche und damit auch eine Exploration individueller Unterschiede.

Interessenkonflikte: nicht zutreffend