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24. Jahrestagung des Netzwerks Evidenzbasierte Medizin e. V.

Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V. (EbM-Netzwerk)

22. - 24.03.2023, Potsdam

Evidenzbasierte Gesundheitsinformationen und Klimawandel: Was kann eine laienverständliche Gesundheitsinformation alles leisten?

Meeting Abstract

  • Pia Gamradt - Stiftung Gesundheitswissen, Deutschland
  • Claudia Höppner - Stiftung Gesundheitswissen, Deutschland
  • Michael Barth - Stiftung Gesundheitswissen, Deutschland
  • Johanna Lindner - Stiftung Gesundheitswissen, Deutschland
  • Eugenia Marbach-Breitrück - Stiftung Gesundheitswissen, Deutschland
  • Michael Mibs - Stiftung Gesundheitswissen, Deutschland
  • Markus Seelig - Stiftung Gesundheitswissen, Deutschland

Gesundheit und Klima – EbM für die Zukunft. 24. Jahrestagung des Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. Potsdam, 22.-24.03.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. Doc23ebmWS15-01

doi: 10.3205/23ebm146, urn:nbn:de:0183-23ebm1467

Published: March 21, 2023

© 2023 Gamradt et al.
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Hintergrund

Der Klimawandel stellt eine multifaktorielle Gefahr für die menschliche Gesundheit dar, doch derzeit sind die gesundheitlichen Auswirkungen des Klimawandels in der Bevölkerung noch nicht ausreichend bekannt. Evidenzbasierte Gesundheitsinformationen (EBGI) sind ein anerkanntes Werkzeug, um gesundheitsrelevantes Wissen zu vermitteln und sie werden daher bereits genutzt, um negative Klimawandelfolgen auf die Gesundheit aufzuzeigen. Durch den jedoch weiterhin bestehenden Informationsbedarf hinsichtlich der gesundheitlichen Auswirkungen des Klimas, wird ihnen bei der Erstellung von EBGI zukünftig eine wichtige Rolle zukommen müssen.

Diskussionspunkte:

Im Rahmen eines Knowledge-Cafés möchten wir, die Stiftung Gesundheitswissen als Erstellerin von EBGI, einerseits Ansatzpunkte und Herausforderungen einer angemessenen Integration von Klimawandelfolgen in EBGI identifizieren. Andererseits möchten wir uns jedoch auch kritisch mit der Frage der Notwendigkeit von Klimaschutzinformationen in EBGI auseinandersetzen und vor diesem Hintergrund die Grenzen von EBGI diskutieren.

Wir laden die Teilnehmenden dazu ein, folgende Themenkomplexe mit uns zu diskutieren:

Wie viel Klima braucht eine EBGI?

Die Bandbreite der Integration von Klimainformationen in EBGI spannt sich von der Darstellung der Klimawandelfolgen auf die Gesundheit bis hin zur Beschreibung der Auswirkungen von Gesundheitsentscheidungen auf das Klima. Zusätzlich zu den ohnehin schon hohen Anforderungen an EBGI, könnten ergänzende Querschnittsthemen weitere Hürden für Nutzerinnen und Nutzer darstellen. Welche klimabezogenen Themenbereiche sind daher denkbar und sinnvoll in EBGI abbildbar und wo liegen mögliche Herausforderungen.

Welche (Klima-)Evidenz braucht eine EBGI im Klimawandel?

EBGI stützen sich auf die vorhandene Evidenz – ohne Einfluss auf deren Erstellung zu nehmen. Stellt der Klimawandel daher überhaupt eine (neue) Herausforderung für die EbM dar oder ist hier nicht eher die Wissenschaft gefordert Klimawandelfolgen umfassend durch die Erhebung patientenrelevanter Endpunkte zu berücksichtigen? Wie sieht die notwendige Evidenz für die Integration von Klimaaspekten in EBGI aus?

Darf/sollte EBGI auch Klimaschutz?

EBGI sollen informierte persönliche Gesundheitsentscheidungen ermöglichen. Ist daher der Einbezug von Klimaschutzinformationen insbesondere zu klimaförderlichem Gesundheitsverhalten mit den Anforderungen an neutrale EBGI in Einklang zu bringen? Ist es die Aufgabe von EBGI auch das Bewusstsein für zukünftiges klimafreundliches Handeln schärfen?

Durchführung:

Im Rahmen eines 1,5-stündigen Knowledge-Cafés möchten wir eine kurze Einführung in die Thematik geben. Anschließend sind die 15–30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer dazu eingeladen in Kleingruppen die einzelnen Themenkomplexe für jeweils 20–30 Minuten zu bearbeiten. Beenden möchten wir das Knowledge-Café mit einer abschließenden Zusammenfassung.