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24. Jahrestagung des Netzwerks Evidenzbasierte Medizin e. V.

Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V. (EbM-Netzwerk)

22. - 24.03.2023, Potsdam

Indigene Wissenssysteme: Weltanschauungen überbrücken, um die planetaren Krisen zu adressieren

Meeting Abstract

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  • Jörg Christoph Schmid - Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit e.V. (KLUG), Deutschland
  • Katharina Wabnitz - Centre for Planetary Health Policy (CPHP), Deutschland

Gesundheit und Klima – EbM für die Zukunft. 24. Jahrestagung des Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. Potsdam, 22.-24.03.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. Doc23ebmWS12-01

doi: 10.3205/23ebm143, urn:nbn:de:0183-23ebm1438

Published: March 21, 2023

© 2023 Schmid et al.
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Ihre Idee(n)/Ihr kreativer Beitrag:

Einleitung

Indigenes Wissen beschreibt ein spezifisches Weltbild und einen Wissensschatz, der von verschiedenen indigenen Völkern vertreten und angewendet wird. Es bietet Ansichten über Natur und Wissenschaft, die sich im Allgemeinen von der traditionellen westlichen Wissenschaft unterscheiden. Indigenes Wissen bietet ein reichhaltiges Umfeld für die Weiterentwicklung wissenschaftlichen Lernens. Gleichzeitig bietet es die Möglichkeit, die Ansichten über Natur und Wissenschaft im heutigen (westlichen) Wissenschaftsbetrieb zu reflektieren, um zur Entwicklung einer ausgewogenen und ganzheitlichen Weltanschauung, zu interkulturellem Verständnis und Nachhaltigkeit beizutragen [1]. Es gibt immer mehr Belege für die wichtige Rolle des indigenen Wissens bei der Anpassung an den Klimawandel [2], sodass auch der 5. Sachstandsbericht des IPCC indigenes Wissen berücksichtigt. Das Verständnis der Erdsysteme und dem Planeten als Organismus (Gaia-Theorie) ist in vielen traditionellen Lehren zentral. Die westliche Wissenschaft beginnt gerade zu verstehen, wie dieser Blickwinkel ein besseres Verständnis der planetaren Krisen bietet. Eine von indigenen Wissen inspirierte Neukonzeption des Mensch-Natur-Verhältnisses könnte helfen, diesen Krisen zu begegnen.

Umsetzung und Methoden

Der Raum der Möglichkeiten soll eine Reflexionsfläche dafür anbieten, wie Ansichten, Aspekte und Praktiken indigener Gemeinschaften in die westliche Lehre, Forschung und Implementation einbezogen werden können.

  • Referent:innenvortrag (Vor Ort/Hybrid)
  • Videoinstallationen
  • Sichtbarmachen indigener Stimmen (Video, Portraits im Raum, Kunst, …)
  • (Plenums-)diskussion: Kann indigenes Wissen helfen, die planetaren Systemkrisen besser zu verstehen?
  • Weltcafé: Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen indigenen und westlichen Wissenssystemen. Was können wir für die Entwicklung der evidenzbasierten Medizin von indigenem Wissen lernen? Wie sind Social Tipping Dynamics und Werteveränderungen in der Gesellschaft von indigenem Wissen beeinflusst?

Je nach Verfügbarkeit kann der Raum über längere Zeit ähnlich einer Ausstellung bestehen und zu einer bestimmten Zeit die Plenumsdiskussion und das Weltcafé stattfinden. Da in Deutschland keine vergleichbare indigene Gemeinschaft wie beispielsweise in Kanada oder Australien besteht, werden einige Beiträge in englischer Sprache stattfinden. Es soll versucht werden, im hybriden Format indigenen Stimmen eine Bühne zu bieten.


Literatur

1.
Zidny R, Sjöström J, Eilks I. A Multi-Perspective Reflection on How Indigenous Knowledge and Related Ideas Can Improve Science Education for Sustainability. Sci & Educ. 2020;29(1):145-85. DOI: 10.1007/s11191-019-00100-x External link
2.
Petzold J, Andrews N, Ford JD, Hedemann C, Postigo JC. Indigenous knowledge on climate change adaptation: a global evidence map of academic literature. Environ Res Lett. 2020;15(11):113007. DOI: 10.1088/1748-9326/abb330 External link