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24. Jahrestagung des Netzwerks Evidenzbasierte Medizin e. V.

Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V. (EbM-Netzwerk)

22. - 24.03.2023, Potsdam

Aktuelle Entwicklungen zu Lebenden Leitlinien in Deutschland

Meeting Abstract

  • Valérie Labonté - Universitätsklinikum Freiburg, Institut für Evidenz in der Medizin (IfEM), Freiburg, Deutschland; Cochrane Deutschland, Cochrane Deutschland Stiftung, Deutschland
  • Stefan Leucht - Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München, Sektion Evidenzbasierte Medizin in der Psychiatrie, Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, München, Deutschland
  • Joerg J. Meerpohl - Universitätsklinikum Freiburg, Institut für Evidenz in der Medizin (IfEM), Freiburg, Deutschland; Cochrane Deutschland, Cochrane Deutschland Stiftung, Deutschland
  • Monika Nothacker - Philipps Universität Marburg, AWMF-Institut für Medizinisches Wissensmanagement, Marburg, Deutschland
  • Andrea Pfennig - Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden an der Technischen Universität Dresden, Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Dresden, Deutschland
  • Corinna Schaefer - Ärztliches Zentrum für Qualität in der Medizin (ÄZQ), Abteilung Evidenzbasierte Medizin und Leitlinien, Deutschland
  • Bettina Soltmann - Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden an der Technischen Universität Dresden, Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Dresden, Deutschland

Gesundheit und Klima – EbM für die Zukunft. 24. Jahrestagung des Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. Potsdam, 22.-24.03.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. Doc23ebmSYM5-01

doi: 10.3205/23ebm127, urn:nbn:de:0183-23ebm1279

Published: March 21, 2023

© 2023 Labonté et al.
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Text

Beschreibung: Um eine optimale Gesundheitsversorgung zu gewährleisten, sollten Leitlinienempfehlungen immer auf der aktuell besten verfügbaren wissenschaftlichen Evidenz basieren. In Deutschland werden Leitlinien regelmäßig alle ca. drei bis max. alle fünf Jahre überarbeitet. In der Versorgungspraxis kann dies zu lang sein, wenn aufgrund von dynamischer Evidenzentwicklung einzelne Empfehlungen schneller ihre Aktualität verlieren. Seit 2020 ist im AWMF-Regelwerk das Konzept der „Living Guideline“ mit erforderlicher jährlicher Aktualisierung aufgeführt. Auf dem Symposium stellen Vertreter:innen von drei derzeit durch den Innovationsfonds des G-BA geförderten Projekten ihre bisherigen Arbeiten und Ergebnisse zu „Living Guidelines“ vor und diskutieren Schlussfolgerungen für die Umsetzung.

Im DEAL-Projekt wurde die Machbarkeit eines digital unterstützten „Living Recommendations“-Prozesses für die Leitlinienaktualisierung im deutschsprachigen Raum anhand von drei ausgewählten Leitlinien- bzw. Impfempfehlungen mit hohem Aktualisierungsbedarf in kurzen Intervallen untersucht und bewertet. Ziel von Guide2Guide war es, einen Workflow für dynamische Leitlinienaktualisierungen zu entwickeln, der die Perspektive der Nutzer:innen, insbesondere psychiatrischer Leitlinien, einbezieht. Zu diesem Zweck wurde eine Bestandsaufnahme basierend auf bisher publizierten Methoden und Interviews mit Expert:innen mit den Bedürfnissen der Leitlinienentwickler:innen und -nutzer:innen abgeglichen. Im Projekt SISYPHOS überführten die Forscher:innen die S3-Leitlinie Schizophrenie mit Hilfe von MAGICapp in digitale Form. In einer anschließenden Evaluierung wurde zunächst untersucht, warum aktuelle Leitlinien nur unzureichend umgesetzt werden und ob die Leitlinienimplementierung mittels MAGICapp zu einer besseren Anwendung im Vergleich zu konventionellen Implementierungsmethoden führen.

Auf dem Symposium werden die bisherigen Ergebnisse der drei Projekte in Kurzvorträgen à 15 Minuten vorgestellt. Anschließend findet eine Podiums- und Auditoriumsdiskussion von 45 Minuten statt, um die Zukunft von lebenden Prozessen und Handlungsempfehlungen in Deutschland zu diskutieren.

Geplante Vortragsthemen:

1.) Kurzvorträge zu den 3 Projekten als Impulse für die nachfolgende Diskussion (3x15 min):

  • Labonté: Vorstellung der Ergebnisse des DEAL-Projektes.
  • Soltmann: Vorstellung der Ergebnisse des Guide2Guide-Projektes.
  • Leucht: Vorstellung der Ergebnisse des SISYPHOS-Projektes.

2.) Podiums- und Auditoriumsdiskussion zu lebenden Leitlinien in Deutschland (45 min):

  • Leucht: Living Guidelines sind der einzige gangbare Weg, jederzeit aktuelle Leitlinien zu haben
  • Meerpohl: Diskussion der Projektergebnisse, Internationale Entwicklungen.
  • Nothacker: Anforderung aus AWMF-Regelwerk/G-BA geförderte Leitlinien und bisherige Umsetzung im AWMF-Leitlinienregister.
  • Pfennig: Perspektive einer Fachgesellschaft auf den Prozess der Leitlinienerstellung.
  • Schaefer: Erste Erfahrungen aus Sicht einer leitlinienentwickelnden Institution.

Interessenkonflikte:

VL: keine

SL: In the last three years Stefan Leucht has received honoraria as a consultant and/or advisor and/or for lectures from Alkermes, Angelini, Eisai, Gedeon Richter, Janssen, Lundbeck, Lundbeck Institute, Merck Sharpp and Dome, Otsuka, Recordati, Rovi, Sanofi Aventis, TEVA, Medichem, Mitshubishi

JM: Koordinator des NUM Projekts CEOSys, in dessen Rahmen lebende Leitlinien entwickelt wurden.

MN: angestellt bei der AWMF, die das AWMF-Leitlinienregister betreibt. Autorin AWMF Regelwerk mit Definition „Living Guideline“. Beratung zu Living Guidelines im NUM geförderten Projekt „CEOsys“.

AP: keine

CS: keine direkten finanziellen COI. CS ist am ÄZQ verantwortlich für die Koordination des Programms für Nationale VersorgungsLeitlinien. Das ÄZQ erhält im Rahmen des DEAL-Projekts Drittmittelförderung.

BS: keine