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24. Jahrestagung des Netzwerks Evidenzbasierte Medizin e. V.

Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V. (EbM-Netzwerk)

22. - 24.03.2023, Potsdam

Ernährung im Kontext individueller und planetarer Gesundheitskrisen – wie klar ist die Evidenz? Mit welchen Werkzeugen gelingt die Umsetzung?

Meeting Abstract

  • Jörg Christoph Schmid - Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit e.V. (KLUG), Deutschland
  • Lisa Pörtner - Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit e.V. (KLUG), Deutschland; Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK), Forschungsabteilung Klimaresilienz, Potsdam, Deutschland
  • Tina Bartelmeß - Universität Bayreuth, Fakultät 7 für Lebenswissenschaften: Lebensmittel, Ernährung und Gesundheit, Deutschland
  • Anna-Lena Klapp - Georg-August-Universität Göttingen, Fakultät für Agrarwissenschaften, Göttingen, Deutschland
  • Peter von Philipsborn - Ludwig-Maximilians-Universität München, Institut für medizinische Informationsverarbeitung, Biometrie und Epidemiologie (IBE), München, Deutschland

Gesundheit und Klima – EbM für die Zukunft. 24. Jahrestagung des Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. Potsdam, 22.-24.03.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. Doc23ebmSYM4-01

doi: 10.3205/23ebm126, urn:nbn:de:0183-23ebm1266

Published: March 21, 2023

© 2023 Schmid et al.
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Text

Beschreibung: Unser Ernährungssystem ist wesentlich an der Überschreitung der planetaren Belastungsgrenzen beteiligt [1] und erzeugt durch nicht-übertragbare, ernährungsmitbedingte Erkrankungen bis zu 20% der vorzeitigen Todesfälle in Deutschland [2]. Bei der Frage, welche Ernährungsform gesund für den individuellen Menschen und die planetare Gesundheit ist, gibt es mittlerweile in den groben Linien einen breiten Konsens. Mit ihrem Bericht “Food in the Anthropocene“ stellte die EAT-Lancet-Kommission 2019 ein globales Maßnahmenpaket vor, das eine vollwertige, vorwiegend pflanzenbasierte Ernährung, die Halbierung der Lebensmittelabfälle und bessere landwirtschaftliche Praktiken vorsieht [3].

Trotz der scheinbar klaren Evidenzlage gibt es eine große Kluft zwischen Wissen und Handeln und es besteht dringender Handlungsbedarf auch in Deutschland. Wie klar ist die Evidenz hinsichtlich bestimmter Ernährungsformen im Hinblick auf ihren Nutzen für die individuelle und die planetare Gesundheit? Wie lässt sich die gesellschaftliche Wahrnehmung der komplexen Zusammenhänge individueller und planetarer Gesundheit schärfen? Wie kommt es zur Diskrepanz zwischen Wissen und Handeln im Ernährungsbereich? Welche politischen und gesellschaftlichen Werkzeuge gibt es, um dieses Wissen in der Praxis anzuwenden?

Geplante Vortragsthemen:

1.
Globale Ernährungssysteme – Auswirkungen und Zusammenhänge
2.
Evidenzlage in der Ernährungsforschung
3.
Ernährungskommunikation für individuelle und planetare Gesundheit
4.
Staatliche Ernährungsrichtlinien – werden sie heutigen Anforderungen noch gerecht?
5.
Evidenzlage für Public-Health-Maßnahmen für die Förderung einer gesunden und nachhaltigen Ernährung

Interessenkonflikte: Anna-Lena Klapp: Mitarbeiterin bei ProVeg e.V.


Literatur

1.
Campbell BM,Beare DJ, Bennett EM, Hall-Spencer JM, Ingram JSI, Jaramillo F, et al. Agriculture production as a major driver of the Earth system exceeding planetary boundaries. Ecol Soc. 2017;22(4):8. DOI: 10.5751/ES-09595-220408 External link
2.
Springmann M, Wiebe K, Mason-D'Croz D, Sulser TB, Rayner M, Scarborough P. Health and nutritional aspects of sustainable diet strategies and their association with environmental impacts: a global modelling analysis with country-level detail. Lancet Planet Health. 2018 Oct;2(10):e451-e461. DOI: 10.1016/S2542-5196(18)30206-7 External link
3.
Willett W, Rockström J, Loken B, Springmann M, Lang T, Vermeulen S, et al. Food in the Anthropocene: the EAT-Lancet Commission on healthy diets from sustainable food systems. Lancet. 2019 Feb 2;393(10170):447-492. Epub 2019 Jan 16. Erratum in: Lancet. 2019 Feb 9;393(10171):530. Erratum in: Lancet. 2019 Jun 29;393(10191):2590. Erratum in: Lancet. 2020 Feb 1;395(10221):338. Erratum in: Lancet. 2020 Oct 3;396(10256):e56. DOI: 10.1016/S0140-6736(18)31788-4 External link