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24. Jahrestagung des Netzwerks Evidenzbasierte Medizin e. V.

Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V. (EbM-Netzwerk)

22. - 24.03.2023, Potsdam

Entwicklung und Evaluation einer multi-modalen, nicht-pharmakologischen Intervention zur Vermeidung von Schlafproblemen bei Menschen mit Demenz in der stationären Langzeitpflege – MoNoPol-Sleep

Meeting Abstract

  • Martin Nikolaus Dichter - University of Cologne, Institut of Nursing Science, Deutschland
  • Jonas Dörner - Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE), Witten, Witten, Deutschland; Universität Witten/Herdecke, Department für Pflegewissenschaft, Witten, Deutschland
  • Almuth Berg - Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Medizinische Fakultät, Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft, Deutschland
  • Anja Kühn - Universität zu Lübeck, Institut für Sozialmedizin und Epidemiologie, Sektion für Forschung und Lehre in der Pflege, Lübeck, Deutschland
  • Frederike Lüth - Universität zu Lübeck, Institut für Sozialmedizin und Epidemiologie, Sektion für Forschung und Lehre in der Pflege, Lübeck, Deutschland
  • Ralph Möhler - Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Medizinische Fakultät und Universitätsklinik Düsseldorf, Institut für Versorgungsforschung und Gesundheitsökonomie, Düsseldorf, Deutschland
  • Sascha Köpke - University of Cologne, Institut of Nursing Science, Deutschland

Gesundheit und Klima – EbM für die Zukunft. 24. Jahrestagung des Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. Potsdam, 22.-24.03.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. Doc23ebmSYM2-01

doi: 10.3205/23ebm124, urn:nbn:de:0183-23ebm1247

Published: March 21, 2023

© 2023 Dichter et al.
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Text

Hintergrund und Fragestellung: Schlafprobleme treten bei Menschen mit Demenz in der stationären Langzeitpflege häufig auf. Verschiedene Interventionsansätze zur Vermeidung bzw. Verringerung von Schlafproblemen liegen vor. Ein klarer Wirksamkeitsnachweis konnte bislang für keine der Interventionen erbracht werden, wobei multi-modale Interventionen am vielversprechendsten erscheinen. Aussagekräftige Erkenntnisse zu Strategien und Herausforderungen der Implementierung fehlen. Ziel des Forschungsprojektes MoNoPol-Sleep war die Entwicklung und Evaluation einer komplexen nicht-pharmakologischen Intervention zur Verringerung bzw. Vermeidung von Schlafproblemen bei Menschen mit Demenz in der stationären Langzeitpflege anhand des MRC Frameworks zu komplexen Interventionen [1]. Das Symposium beleuchtet verschiedene Aspekte der Interventionsentwicklung, -implementierung und -evaluation.

Geplante Vortragsthemen:

1.
Qualitative Studie zu Schlaf und Schlafproblemen aus Sicht von Menschen mit Demenz und Pflegefachpersonen in der stationären Langzeitpflege (Jonas Dörner, DZNE Witten)
2.
Beschreibung der Interventionsentwicklung (Almuth Berg, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg): Dieser Beitrag stellt die Interventionskomponenten dar und beschreibt deren Entwicklung, basierend auf einer Evidenzsynthese, einer Theory of Change sowie qualitativen und quantitativen Datenerhebungen.
3.
Wirksamkeit der Intervention (Martin N. Dichter, Universität zu Köln): Die Ergebnisse der multizentrischen, cluster-randomisierten kontrollierten Studie (cRCT) zur Evaluation der neu entwickelten Intervention werden vorgestellt. Eingeschlossen wurden 24 stationäre Langzeitpflegeeinrichtungen (12 pro Gruppe) und 242 Menschen mit Demenz. Nach Interventionsdurchführung zeigte sich im Vergleich zur Kontrollgruppe eine um 24,5% (95%KI: 2,71%–46,3%) niedrigere Prävalenz von Schlafproblemen (primärer Endpunkt) in der Interventionsgruppe.
4.
Ergebnisse der Prozessevaluation (Anja Kühn, Frederike Lüth, Universität zu Lübeck): Eingebettet in das cRCT war eine Mixed-Methods-Prozessevaluation aus Sicht der verschiedenen beteiligten Akteure. In diesem Beitrag werden Ergebnisse zur Umsetzung der Interventionskomponenten, zu Änderungen in der Praxis und zu Kontextfaktoren vorgestellt.
5.
Methodische Herausforderungen im Kontext des aktualisierten MRC-Frameworks (Ralph Möhler, Universität Düsseldorf): Entwicklung der Theory of Change, Einbezug des Kontextes, Ableitung der Interventionskomponenten und Implementierung der Intervention im Rahmen der Wirksamkeitsstudie.
6.
Diskussion geleitet von Sascha Köpke, Universität zu Köln (alle Vortragenden und Plenum).

Interessenkonflikte: Keine.


Literatur

1.
Skivington K, Matthews L, Simpson SA, Craig P, Baird J, Blazeby JM, Boyd KA, Craig N, French DP, McIntosh E, Petticrew M, Rycroft-Malone J, White M, Moore L. Framework for the development and evaluation of complex interventions: gap analysis, workshop and consultation-informed update. Health Technol Assess. 2021 Sep;25(57):1-132. DOI: 10.3310/hta25570 External link