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24. Jahrestagung des Netzwerks Evidenzbasierte Medizin e. V.

Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V. (EbM-Netzwerk)

22. - 24.03.2023, Potsdam

Erstellen eines Manuals mit evidenzorientierten Maßnahmen zum Abbau und zur Vermeidung von Überbelegung von (geschlossenen) Akutstationen in Niedersachsen

Meeting Abstract

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  • Constance Stegbauer - aQua-Institut für angewandte Qualitätsförderung und Forschung im Gesundheitswesen GmbH, Evaluation und Implementierungsforschung, Deutschland
  • Lars Behrenz - aQua-Institut für angewandte Qualitätsförderung und Forschung im Gesundheitswesen GmbH, Evaluation und Implementierungsforschung, Deutschland
  • Ruth Lingnau - aQua-Institut für angewandte Qualitätsförderung und Forschung im Gesundheitswesen GmbH, Evaluation und Implementierungsforschung, Deutschland

Gesundheit und Klima – EbM für die Zukunft. 24. Jahrestagung des Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. Potsdam, 22.-24.03.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. Doc23ebmPSII-6-08

doi: 10.3205/23ebm120, urn:nbn:de:0183-23ebm1202

Published: March 21, 2023

© 2023 Stegbauer et al.
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Hintergrund/Fragestellung: Die (geschlossenen) Akutstationen der 27 nach dem Niedersächsischen Gesetz über Hilfen und Schutzmaßnahmen für psychisch Kranke (NPsychKG) beliehenen psychiatrischen Kliniken und Fachabteilungen der Erwachsenenpsychiatrie sind häufig überbelegt. Die Belegung der akutpsychiatrischen Stationen hängt dabei primär vom externen Zuweisungsgeschehen ab, dass nicht von Stationen selbst beeinflusst werden kann. Überbelegte Stationen sind nicht nur für das Personal eine Herausforderung, auch das therapeutische Milieu, Gewaltvermeidung und die Vermeidung freiheitsbeschränkender Maßnahmen sowie nicht zuletzt das Wohlbefinden der auf den Stationen versorgten Personen werden hierdurch beeinträchtigt.

Ziel des Forschungsprojektes ist es 1. Maßnahmen zum Abbau einer Überbelegung von Akutstationen zu identifizieren und 2. in einem Manual darzulegen, wie und durch wen sie implementiert werden können.

Methoden: Zur Entwicklung evidenzorientierter Maßnahmen müssen zunächst die maximale Belegung einer Station definiert sowie Faktoren identifiziert werden, die die Belegung jener Stationen beeinflussen. Hierfür wird eine Literaturrecherche sowie Sekundärdatenanalyse der Daten zu Auslastungsquoten der Stationen ab Mitte 2019 durchgeführt. Kliniken mit einer besonders hohen bzw. Kliniken mit einer besonders niedrigen Auslastung werden identifiziert und jeweils fünf für leitfadengestützte Interviews ausgewählt. Basierend auf den daraus resultierenden Erkenntnissen wird eine teilstandardisierte Online-Befragung aller 27 Kliniken und Abteilungen entwickelt, die sowohl die Erkenntnisse aus den Interviews quantifizieren soll als auch Maßnahmen und Best-Practice-Beispiele zum Abbau von Überbelegung erfragen soll. Die Einbindung der sozialpsychiatrischen Dienste bzw. der sozialpsychiatrischen Verbünde wird angestrebt.

Vorläufige/erwartete Ergebnisse, Ausblick: Die maximale Belegung einer Station, Faktoren, die die Belegung beeinflussen sowie konkrete Maßnahmen, wie Überbelegung reduziert werden kann werden in einem Manual zusammengestellt und durch Vorschläge für Indikatoren bzw. Kennzahlen zum Umsetzungsgrad der Maßnahmen ergänzt. Das Projekt soll auch aufzeigen wie viel Evidenz insbesondere zur maximalen Belegung und zu Maßnahmen bereits vorliegt und inwieweit es mit den vorgesehenen Methoden gelingt, Evidenz zu generieren und an welchen Stellen lediglich auf Erfahrungen und Einschätzungen von Fachpersonen aufgebaut werden kann und somit weiterer Forschungsbedarf besteht.

Interessenkonflikte: Bei allen Autoren bestehen keine Interessenkonflikte.

Die Autoren sind an der Erstellung digitaler Gesundheitsinformationen beteiligt.