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Hintergrund/Fragestellung: Die Implementierung von Forschungsergebnissen in die pflegerische Praxis erfolgt nur langsam. Einseitige Ansätze der Knowledge Translation (KT) sind unzureichend zur Überbrückung der Theorie-Praxis-Lücke [1]. Klinisch-akademische Partnerschaften fokussieren den Austausch und die gemeinsame Bearbeitung praxisrelevanter Fragestellungen in Zusammenarbeit mit potentiellen Nutzer:innen, und fördern die Implementierung evidenzbasierter Interventionen in die Praxis [2]. Im Projekt PraWiDem wird eine Partnerschaft nach dem Living Lab-Ansatz [3] in der demenzspezifischen Langzeitpflege (LZP) erprobt. Im ‚Living Lab Demenz‘ kooperieren Pflegepraxis und Wissenschaft mit dem gemeinsamen Ziel einer evidenzbasierten und Person-zentrierten Versorgung von Menschen mit Demenz. Gemäß Empfehlungen des britischen MRC-Frameworks wurden die Perspektiven von Stakeholdern des Living Lab Demenz im Rahmen der Adaption dieser komplexen Intervention exploriert.

Methoden: Drei Perspektiven wurden als relevant identifiziert: Pflegepraxis, Menschen mit Demenz und ihre Vertreter:innen und Pflegewissenschaft. Die Teilnehmer:innen wurden gezielt ausgewählt und in Fokusgruppen und teilstandardisierten Einzelinterviews zur geplanten Vernetzung von Praxis und Wissenschaft befragt. Die Auswertung erfolgte anhand der Thematic Framework Analysis.

Ergebnisse: Zehn Fokusgruppen und fünf Einzelinterviews wurden durchgeführt. 35 Personen nahmen teil, darunter Vertreter:innen der Pflegepraxis (n=13), Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen (n=14), und Vertreter:innen aus der Pflegewissenschaft (n=8). Aus den Interviews werden Voraussetzungen für die Erprobung des Living Lab Demenz, sowie Empfehlungen für die konkrete Ausgestaltung der Zusammenarbeit von Praxis und Wissenschaft abgeleitet. Praxisvertreter:innen benennen den spürbaren Nutzen der Zusammenarbeit für die Qualität der Pflege und Versorgung als übergeordnetes Ziel. Die Individualität der Pflegeeinrichtungen soll in der Zusammenarbeit berücksichtigt werden, dazu muss sich die Wissenschaft flexibel an die Praxisbedingungen anpassen.

Schlussfolgerung: Die Ergebnisse fließen in ein handlungsleitendes Konzept ein, anhand dessen das Living Lab Demenz in Kooperation mit vier Einrichtungen der LZP erprobt wird. Durch die Beteiligung an der Adaption werden für alle Stakeholder frühzeitig Gestaltungsmöglichkeiten in der Zusammenarbeit eingeplant, und der Zusammenarbeit als Kernelement des Living Lab Demenz wird Rechnung getragen.

Interessenkonflikte: keine.