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Reporting nach Prisma-A in systematischen Reviews in Abhängigkeit zur Länge des Abstracts
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Published: | March 21, 2023 |
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Hintergrund/Fragestellung: Die Zahl der in PubMed indexierten systematischen Reviews nimmt stetig zu. Um einen schnellen Überblick über das methodische Vorgehen und die wichtigsten Forschungsergebnisse zu erhalten, braucht es daher prägnante und informative Abstracts. Um die Qualität der Abstracts zu verbessern, wurde 2013 PRISMA für Abstracts (PRISMA-A) entwickelt und 2020 aktualisiert. Ziel dieser Studie war es, die Berichterstattung von Abstracts systematischer Reviews zur Wirksamkeit gemäß der 2013 veröffentlichten PRISMA-A-Checkliste zu bewerten.
Methoden: In der vorliegenden retrospektiven Beobachtungsstudie wurde am 01. Januar 2020 eine Literatursuche durchgeführt, um potenzielle systematische Reviews zu identifizieren, die von 2000 bis 2019 in PubMed indexiert wurden. Aus allen 572.871 Treffern wurde eine Zufallsstichprobe von 4.000 Artikeln gezogen, von denen 1.132 als systematische Reviews eingestuft wurden. Davon befassten sich 535 mit Fragen der Wirksamkeit. Die Berichtsqualität wurde anhand der PRISMA-A-Leitlinie bewertet. Die Datenanalyse erfolgte deskriptiv und wurde nach Publikationsjahr, Struktur des Abstracts sowie der Anzahl an Wörtern im Abstract stratifiziert.
Ergebnisse: Im Durchschnitt wurden 5,4 von möglichen 12 PRISMA-A-Items vollständig berichtet, wobei die Einhaltung der individuellen Items stark variiert (0%–98,8%). Cochrane-Reviews zeigen für die meisten Items eine höhere PRISMA-A Adhärenz als Nicht-Cochrane-Reviews mit einer Gesamtbewertung von 6,3 Items (vs. 5,2 Items). Die Anzahl erfüllter Items von PRISMA-A korreliert bei Nicht-Cochrane-Reviews positiv mit der Anzahl der Worte (r = 0,44; p<0,001) und steigt linear von 4,5 Punkten im ersten Quartil (≤208 Wörter) auf 5,9 Punkte im vierten Quartil (≥278 Wörter). Während strukturierte Abstracts im Durchschnitt besser berichtet sind (5,4 vs. 4,8 Items), wurden über die Jahre keine Unterschiede in der Berichterstattung festgestellt.
Schlussfolgerung: Die Berichtsqualität in Abstracts weist nach den PRISMA-A-Kriterien deutliches Verbesserungspotential auf. Autor:innen, Editor:innen und Gutachter:innen sollten vermehrt auf die Wichtigkeit einer hohen Berichtsqualität hingewiesen und für die PRISMA-A-Leitlinie sensibilisiert werden. Da die Berichtsqualität mit zunehmender Anzahl an Worten ansteigt, sollten die Zeitschriften in Erwägung ziehen, das Wortlimit auf 250–300 Wörter zu erhöhen.
Interessenkonflikte: Die Autoren erklären, dass es keine potenziellen Interessenkonflikte gibt.