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24. Jahrestagung des Netzwerks Evidenzbasierte Medizin e. V.

Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V. (EbM-Netzwerk)

22. - 24.03.2023, Potsdam

Parametererhebung in der präoperativen endodontischen Risikoabschätzung auf 2D- und 3D-Röntgenbildern – eine vergleichende Analyse

Meeting Abstract

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  • Sascha Herbst - Charité – Universitätsmedizin Berlin, Abteilung für Orale Diagnostik, Digitale Zahnheilkunde und Versorgungsforschung, Berlin, Deutschland
  • Felix Götze - Charité – Universitätsmedizin Berlin, Abteilung für Orale Diagnostik, Digitale Zahnheilkunde und Versorgungsforschung, Berlin, Deutschland
  • Falk Schwendicke - Charité – Universitätsmedizin Berlin, Abteilung für Orale Diagnostik, Digitale Zahnheilkunde und Versorgungsforschung, Berlin, Deutschland

Gesundheit und Klima – EbM für die Zukunft. 24. Jahrestagung des Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. Potsdam, 22.-24.03.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. Doc23ebmPSI-4-05

doi: 10.3205/23ebm055, urn:nbn:de:0183-23ebm0552

Published: March 21, 2023

© 2023 Herbst et al.
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Hintergrund/Fragestellung: Der Komplexitätsgrad (KG; gering/moderat/hoch) einer Wurzelkanalbehandlungen (WKB) kann präoperativ anhand einer Vielzahl von klinischen und röntgenologischen Parametern bestimmt werden. Auf dieser Basis kann entschieden werden, ob eine Behandlung im Rahmen der hauszahnärztlichen Versorgung erfolgen kann oder eine Spezialistenbehandlung empfehlenswert ist.

Ziel dieser Untersuchung war zu überprüfen, inwiefern Abweichungen zwischen verschiedenen Untersuchern und Bildgebungsverfahren bei der Erhebung der röntgenologischen Parameter zu einer abweichenden Risikoklassifizierung ein und desselben Falles führen können.

Methoden: Insgesamt wurden jeweils 40 verschiedene 3D- und 2D-Röntgenbilder (DVT/Einzelbilder) ausgewertet. Ein Spezialist und zwei Generalisten bestimmten die Sichtbarkeit der Wurzelkanäle/Pulpalumina (sichtbar/teilweise sichtbar/unklarer Verlauf) sowie deren Krümmungswinkel (numerisch und in Kategorien: <10°, 10–30° und >30°). Zur Beschreibung der Übereinstimmung der drei Untersucher wurde das Fleiss-Kappa (FK) verwendet. Unterschiede in den Übereinstimmungen (ÜE) bezogen auf die Bildgebungsverfahren wurden mittels Chi-Quadrat-Test analysiert.

Ergebnisse: Insgesamt wurden in der Analyse (Einzelbild/DVT) 8/6 Inzisiven, 6/6 Prämolaren, 26/28 Molaren mit 109/105 Wurzeln evaluiert. Die geringste ÜE hinsichtlich der Zuordnung des KG wurde auf DVTs für den Parameter „Sichtbarkeit des Pulpalumens“ aufgefunden (FK: 0,33, 95% Konfidenzintervall (0,19; 0,46): In 28,9% stimmten alle drei Untersucher überein; in 63,2% zwei von drei, in 7,9% keiner. Die höchste ÜE wurde beim Parameter „Sichtbarkeit des Pulpalumens“ auf Einzelbildern aufgefunden (FK: 0,61 (0,48; 0,73). In 71,1% stimmten alle Behandler überein, in 28,9% zwei Behandler, in 0% keiner. Für alle Parameter außer der Sichtbarkeit des Pulpalumens fanden sich keine statistisch signifikanten Unterschiede zwischen den Bildgebungsverfahren (p>0,05); generell war die Übereinstimmung gering (0,2<FK<0,4) bis moderat (0,4<FK<0,6).

Schlussfolgerung: Die ÜE zwischen verschiedenen Behandlern hinsichtlich der KG-Zuordnung eines Falls war in nur einem Parameter ‚gut‘. Eine Objektivierung der Messungen zur Bestimmung des KG, z.B. durch technische Maßnahmen, ist angezeigt.

Interessenkonflikte: Es liegen keine Interessenkonflikte vor.