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23. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin e. V.

Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V.

01. - 03.09.2022, Lübeck

Kooperation: gemeinsam besser zum Ziel

Meeting Abstract

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  • Sabine Schüler - Ärztliches Zentrum für Qualität in der Medizin (ÄZQ), Abteilung Evidenzbasierte Medizin und Leitlinien, Deutschland
  • Stefan Andreas - Lungenfachklinik Immenhausen, Immenhausen, Deutschland; Universitätsmedizin Göttingen, Klinik für Kardiologie und Pneumologie, Göttingen, Deutschland
  • Corinna Schaefer - Ärztliches Zentrum für Qualität in der Medizin (ÄZQ), Abteilung Evidenzbasierte Medizin und Leitlinien, Deutschland

Evidenzbasierte Medizin für eine bedarfsgerechte Gesundheitsversorgung. 23. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. Lübeck, 01.-03.09.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. Doc22ebmWS09

doi: 10.3205/22ebm178, urn:nbn:de:0183-22ebm1780

Published: August 30, 2022

© 2022 Schüler et al.
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Beschreibung: Die Kooperation bei der Entwicklung und Pflege evidenzbasierter Empfehlungen trägt dazu bei, Doppelarbeit zu vermeiden und Ressourcen effektiv zu nutzen. So lassen sich Leitlinienprozesse effektiver gestalten und harmonisieren sowie die Nutzbarkeit von Evidenzsynthesen für die klinische Praxis verbessern.

Der Workshop beleuchtet, wie bereits vorhandenen Strukturen im deutschen Leitlinienumfeld genutzt und zielorientiert neue Kooperationsmöglichkeiten geschaffen werden können. Als Fallbeispiel dient dabei das Kapitel Tabakentwöhnung der Nationalen VersorgungsLeitlinie (NVL) COPD, anhand dessen folgende Szenarien diskutiert werden:

  • Wie lassen sich unterschiedliche Leitlinien mit sich überschneidenden Themen zusammenführen, gemeinsam oder konsistent bearbeiten?
  • Wie kann eine Kooperation mit HTA- oder Review-Gruppen, welche relevante Fragestellungen bereits bearbeitet haben, aussehen und wie sinnvoll ist sie?
  • Welche Strukturen sind nötig, damit solche Kooperationen gelingen können?

Hintergrund: Für die Aktualisierung des Kapitels Tabakentwöhnung der NVL COPD wurde eng mit Leitlinienkoordinatoren anderer S3-Leitlinien zusammengearbeitet, d.h., hinterlegte Evidenztabellen geteilt oder Ergebnisse aktueller Recherchen zur Verfügung gestellt. Die Inhalte der S3-Leitlinie Tabakentwöhnung bei COPD wurden in die NVL integriert und somit zwei Leitlinien erfolgreich zusammengeführt. In Zusammenarbeit mit der Cochrane Airways Group wurde eine systematische Update-Recherche eines Cochrane Reviews durchgeführt.

Geplante Methoden: In kurzen Impulsen werden die Kooperationsbeispiele aus der NVL COPD vorgestellt und analysiert: Worin bestand Einsparungspotenzial? Welche Besonderheiten ergaben sich für die Leitlinienarbeit? Welche Barrieren wurden identifiziert und wo besteht Optimierungsbedarf? In einer strukturierten, moderierten Diskussion teilen die Teilnehmenden eigene Kooperationserfahrungen, kommentieren die vorgestellten Beispiele kritisch und prüfen deren Potenzial im Hinblick auf Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung. Sie diskutieren, ob sich Empfehlungen aussprechen lassen, um Kooperationen stärker zu fördern und für die Beteiligten abzusichern.

Interessenkonflikte: Sabine Schüler und Corinna Schaefer begleiten im Rahmen ihrer Tätigkeit beim ÄZQ die Erstellung von Leitlinien methodisch und organisatorisch. Stefan Andreas ist als Mitglied der Leitliniengruppe inhaltlich an der Erstellung der NVL COPD beteiligt. Zudem war er Leitlinienkoordinator der S3-Leitlinie Tabakentwöhnung bei COPD.